Hohenberg.

Mit einer ungewöhnlichen Aktion dankt eine Frau aus Japan der oberfränkischen Kleinstadt, der sie ihren beruflichen Erfolg verdankt: Weil die wohlhabende Asiatin einen Millionenbetrag bereit stellte, kann in dem 1500-Einwohner-Ort Hohenberg an der Eger ein Seniorenwohnheim eröffnet werden. Auch die spendable Geschäftsfrau Kazuko Yamakawa wird am heutigen Donnerstag an der Einweihung teilnehmen.

Nach Angaben der Stadt hat Yamakawa insgesamt 3,5 Millionen Euro zum Bau der Einrichtung bereitgestellt. Das Seniorenhaus soll deshalb ihren Namen tragen. Dass die Japanerin sich ausgerechnet in Hohenberg an der Eger sozial engagiert, hängt damit zusammen, dass sie mit Stoffen aus dieser Kleinstadt in ihrer Heimat viel Geld verdient hat. Ende der 60er-Jahre hatte sie mit ihrem Mann in Belgien Tücher eines Unternehmens aus Hohenberg entdeckt.

Den besonderen Stoff – Chenille – importierte das Paar nach Japan, wo er reißenden Absatz fand. Mitte 2012 habe sie sich bei der Stadt gemeldet, erzählte Bürgermeister Jürgen Hoffmann (SPD), Ende 2012 habe sie den ersten Geldbetrag überwiesen. Chenille wird heute noch in Hohenberg produziert, und Japan gilt dort noch immer als wichtiger Absatzmarkt.

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) spricht von einem Heim „in Form eines generationenübergreifenden barrierefreien Seniorenhauses“. Geschaffen worden sei eine ambulant betreute Wohngemeinschaft für zwölf Menschen, eine Intensivpflege-Wohngemeinschaft, eine Tagespflegeeinrichtung sowie eine Begegnungsstätte.