Mehr als 1000 Besucher warfen bei der zehnten Langen Nacht der Industrie einen Blick hinter Kulissen

„Erlebe Industrie live!“, unter diesem Motto feierte die Lange Nacht der Indus­trie (LNdI) Anfang November ihr zehnjähriges Bestehen. 21 Betriebe öffneten ihre Pforten und zeigten mehr als 1000 Besuchern, wie moderne Industrie im 21. Jahrhundert funktioniert – und welchen Herausforderungen in Sachen Innovationskraft, Umweltverträglichkeit und Effizienz sie sich stellen muss, um erfolgreich am Markt bestehen zu können.

Während sich dieses Jahr DB Services und D+H Mechatronic erstmals beteiligten, sind ArcelorMittal, Stromnetz Hamburg, Albis Plastic und Vattenfall von Anfang an dabei – und wurden für ihr Dauer-Engagement ausgezeichnet. Träger der Erfolgsveranstaltung sind die Handelskammer Hamburg, Nordmetall und der Industrieverband Hamburg (IVH), dessen damaliger Vorstandsvorsitzender, der heutige Hamburger Wirtschaftssenator Frank Horch, 2008 die Idee zur Langen Nacht hatte. „Ich freue mich, dass sich diese einzigartige Veranstaltung bundesweit zum Erfolgsmodell für die Kommunikation der Industrie mit ihren Nachbarn entwickelt hat“, sagt Michael Westhagemann, Vorstandsvorsitzender des IVH.

Industrie leidet unter zunehmendem Fachkräfte- und Nachwuchsmangel

Ob mittelständische Familienbetriebe oder internationale Konzerne: Traditionell kämpft die Industrie gegen ein „lautes und schmutziges“ Image, und zunehmend leidet gerade die produzierende Wirtschaft unter einem akuten Fachkräfte- und Nachwuchsmangel. An diesem Punkt setzt die Lange Nacht der Industrie an. Sie will zusammenbringen, was zusammengehört: nämlich Unternehmen, die ihren Mitarbeitern eine spannende berufliche Perspektive bieten, und Menschen, die sich diesen Herausforderungen stellen – entweder als Berufsanfänger oder als gestandene Fachkraft. „Die Metallindustrie ist Schlüsselbranche für Norddeutschland, bietet allein in Hamburg rund 70.000 gut bezahlte Arbeitsplätze und sucht dringend Mitarbeiter“, sagt Nordmetall-Präsident Thomas Lambusch.

Die Vielfalt des beruflichen Spek­trums in Industrieunternehmen ist gigantisch, deckt praktisch alle Berufsgruppen ab. Darüber hinaus bieten die prosperierenden Unternehmen nicht nur sichere Jobs, sondern oft auch persönliche Entfaltungsmöglichkeiten, die in vielen anderen Branchen Mangelware sind. Dazu zählt die Möglichkeit weltweiter Einsätze genauso wie die Arbeit an völlig neuen, möglicherweise richtungsweisenden Produkten und Fertigungsprozessen. „Die Industrie ist ein Grundpfeiler für den Erfolg der Wirtschaft und damit für den gesellschaftlichen Wohlstand Hamburgs insgesamt“, sagt Kai Elmendorf, Vizepräses der Handelskammer. Tatsächlich arbeitet in der Hansestadt jeder siebte Sozialversicherte in der Industrie: mehr als 120.000 Menschen in rund 600 Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten. Zusätzlich generiert jeder industrielle Arbeitsplatz zwei weitere Jobs in Vertrieb, Handel und Werbung.

Das Konzept der Langen Nacht entwickelte Jürgen Henkel, Chef von prima events: Jeder Teilnehmer erlebt zwei Unternehmen in einer Nacht – und jedes Unternehmen bekommt zwei Gruppen mit rund 40 Teilnehmern zu Besuch.