Zulassung Nach zwei gescheiterten Versuchen steht heute der dritte Termin an, bei dem über das Schicksal des Unkrautvernichters Glyphosat entschieden werden soll. Die Zulassung des Mittels läuft am 15. Dezember aus. In einem Gremium der europäischen Kommission sollen Vertreter der Mitgliedstaaten über eine Zulassungsverlängerung um fünf Jahre abstimmen. Das EU-Parlament hatte zuletzt einen Ausstieg über fünf Jahre vorgeschlagen, ein konkreter Ausstiegsvorschlag seitens der Kommission steht aber derzeit nicht zur Debatte. Auch deshalb erwarten Experten, dass heute keine Entscheidung fällt. „Die Glyphosat-Hängepartie wird weitergehen“, prognostiziert unter anderem der Grünen-Bundestagsabgeordnete Harald Ebner. Für eine weitere Zulassung müssten mindestens 16 Staaten, die für 65 Prozent der EU-Bevölkerung stehen, dem Vorschlag zustimmen. Doch die gewichtige Bundesrepublik wird sich wohl erneut enthalten – während das Umweltministerium für einen Ausstieg votiert, will das Landwirtschaftsministerium die Zulassung des Herbizids verlängern. Weitere stimmkräftige Staaten wie Frankreich, Italien und Österreich haben bereits ein „Nein“ angekündigt. Sollte sich in diesem Jahr kein Kompromiss mehr finden und die Zulassung im Dezember auslaufen, darf Glyphosat noch sechs Monate verkauft und noch 18 Monate eingesetzt werden. Spätestens dann, so die Hoffnung, wird die neue Bundesregierung sich mit einer einheitlichen Position einbringen.