Berlin.

Datendiebstahl, Pornografie, gewaltverherrlichende Videos oder „Cybermobbing“. Im Internet sind Kinder und Jugendliche täglich Gefahren ausgesetzt, die Eltern oft schwer einschätzen können, da ihnen selbst die Internetkompetenz fehlt.

Der aktuelle Jugendmedienschutzindex, herausgegeben von der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Dienstanbieter (FSM), bestätigt, dass etwa drei Viertel aller Eltern Sorge haben, dass ihre Kinder mit ungeeigneten Inhalten aus dem Netz konfrontiert werden. Befragt wurden insgesamt 805 Kinder und Jugendliche mit jeweils einem Elternteil.

Während Risiken wie „Cybermobbing“ oder der Kontakt zu unbekannten Personen zunehmend an Bedeutung gewinnen, nimmt die Sorge vor verstörenden Inhalten mit steigendem Alter der Kinder ab. Trotzdem wünschen sich neun von zehn Eltern einen besseren Schutz ihrer Kinder vor gefährdenden Onlineangeboten. Bei den Befragten stößt der Jugendmedienschutz allgemein auf weitgehende Akzeptanz, auch wenn dadurch die Online-Nutzung eingeschränkt wird: 90 Prozent der Eltern und 72 Prozent der Heranwachsenden stimmen daher der Aussage zu, dass der Schutz von Kindern und Jugendlichen wichtiger ist als ein leichterer Zugang zu allen Online-Angeboten.

Alterskennzeichnnungen sind weitgehend anerkannt

Geht es um konkretere Maßnahmen, werden Eltern unsicher. So gelten Alterskennzeichen auf Webseiten zwar als anerkanntes Mittel zum Schutz vor ungeeigneten Inhalten, andererseits gehe die Mehrheit der Befragten davon aus, dass sie auf Jüngere einen Reiz ausüben, die für Ältere gedachten Seiten zu besuchen. Offen sind viele Eltern auch gegenüber technischen Maßnahmen, die den Aufruf bestimmter Seiten verhindert. Diese Hoffnung ist mit der Erwartung verbunden, dass allein der Einsatz von Filtersoftware ausreicht, um Kinder ohne Aufsicht surfen zu lassen. Laut Studie übertragen die meisten Eltern ihren älteren Kindern immer mehr Verantwortung für deren eigenen Schutz im Netz. Nach Ansicht von Eltern wie Jugendlichen übertreffen Heranwachsende ab 13 Jahren ihre Eltern, was die Internet-Kompetenz angeht.