Holländische Wissenschaftler behaupten: Unter Alkoholeinfluss lallt man leichter eine Fremdsprache.

Wer sagt eigentlich, dass Wissenschaft dröge sein muss? Es geht auch ganz anders. Der Forscher Fritz Renner und sein Team von der Universität Maastricht haben im „Journal of Psychopharmacology“ die Ergebnisse einer kuriosen Untersuchung veröffentlicht. Sie wollten wissen, wie Alkohol den Akzent beeinflusst, mit dem man eine Fremdsprache spricht.

Der Versuchsaufbau: Deutsche Muttersprachler sollten wahlweise Wodka mit Bitter Lemon oder einfach Wasser trinken und sich anschließend auf Niederländisch unterhalten. Sie hatten die Sprache vorher mehrere Monate gelernt. Zwei Niederländer waren Juroren und sagten (nein, nicht „lallten“), bei einem Blutalkoholgehalt von 0,4 Promille hätten die Schnapsdrosseln besser geklungen als die Wassertrinker. Hoe alsjeblieft? Wie bitte?

Schlussfolgerung von Renner: Alkohol macht die Aussprache flüssiger (sic!). Konkurrenz-Psycholinguistiker aus Nijmegen mäkelten, zwei Beurteiler seien zu wenig, außerdem hätten unter den 25 Wodkatrinkern zufällig viele mit einer notorisch lockeren Zunge sein können. Die Menschen, die Holländisch grundsätzlich für eine Art Halskrankheit halten, sind dabei noch gar nicht berücksichtigt. Vielleicht sollte man den Versuch mit Finnen wiederholen, die reden auch unter Alkoholeinfluss kaum. Oder man versucht mal, ob Wodka den deutschen Akzent in der afrikanischen Klicksprache plattmachen kann.

Die Nijmegener bezweifelten zwar die Ergebnisse, erkannten aber für Wissenschaftler ungewohnt neidlos den Erfolg der Kollegen an: „Die Forscher und die Teilnehmer hatten bestimmt viel Spaß.“