Robert Pattinson kennen die meisten als schönen Vampir Edward aus den „Twilight“-Filmen. Eine andere Seite zeigt er im mitreißenden Thriller „Good Time“. Ein ziemlich heruntergekommener Pattinson hetzt da als flüchtiger Bank­räuber durch New York und hat so viele Pro­bleme am Hals, dass man ihm fast wünscht, ein Vampir möge hineinbeißen und ihn erlösen. Der Film der bislang recht unbekannten US-Brüder Josh und Benny Safdie war in Cannes zu sehen.

Es ist ein Bankraub, der zu gut läuft, als dass er gut ausgehen könnte: Maskiert stehen Connie (Robert Pattinson) und Nick (Benny Safdie) vor dem Bankschalter und reichen der Dame dahinter einen Zettel: 60.000 Dollar in die Tasche, bitte. Die Frau packt ein, was sie hat, und reicht den Zettel zurück, mehr habe sie nicht. Die Räuber wollen den Rest und schreiben, sie seien bewaffnet. Die Frau läuft zu einem Hinterraum. Die zwei warten – und bekommen die Tasche. Doch dann platzt eine Farbpatrone, pink besudelt sitzen sie da, jetzt sind sie gesuchte Verbrecher.

Banküberfälle hat es in Filmen schon einige gegeben, wenige aber sind so spannend. Das liegt vor allem daran, wer Connie und Nick sind: Sie sind Brüder. Und Nick ist geistig behindert. Es ist Connie, der ihn zum Überfall anstiftet. Und gleich danach ist es Nick, der der Polizei in die Hände fällt. Nun setzt Connie alles daran, seinen Bruder aus dem Gefängnis freizukaufen. Eine Nacht hetzt er durch ein New York, das kein Tourist zu sehen bekommt. Wenn die Sonne aufgeht, ist der Film aus – und der Zuschauer geschafft.

Der sehenswerte Film funktioniert auch wegen der Musik. In Cannes gewann er in der Kategorie „Beste Filmmusik“.

„Good Time“ USA/LUX 2017, 100 Minuten,
ab 12 J., R: Josh und Benny Safdie, D: Robert Pattinson, Ben Safdie, Jennifer J. Leigh, täglich im 3001, Abaton, Studio (jew. OmU), Zeise; www.temperclayfilm.de/site/index.php/verleih/215-good-time