Die Vita von Murat Yeginer ähnelt der eines Rastlosen. Sehr lang. Mit der Flüchtlingssatire „Wir sind keine Barbaren“ gab er 2015 im Winterhuder Theater Kontraste sein Hamburger Regie-Debüt „Theater ist für mich Heimat“, sagte der 58-Jährige nun, nachdem er im Ohnsorg den Theaterpreis Hamburg – Rolf Mares für die Farce „Hinter der Mauer ist das Glück“ erhalten hatte. „Ein Theaterwahnsinniger“ sei er und „ein Hamburger Jung“, charakterisiert er sich.

Als Sohn eines türkischen Gastarbeiters in Pinneberg aufgewachsen und in Hamburg eingeschult, erhielt Murat 1976 bei Kammerspiele-Prinzipalin Ida Ehre sein erstes Engagement. Bis Mitte 2018 ist Yeginer als Schauspieler noch in Mainz beschäftigt. Danach wird der Regisseur, der in dieser Spielzeit zwei Stücke am Ohnsorg inszeniert, hier neuer Oberspielleiter. Liegt auch an Ayla Yeginer, die ihn 2013 als Regisseurin für ein Schauspiel-Comeback nach Hamburg gelockt hatte. „Ich danke meiner Kollegin und Tochter“, sagte Yeginer. Die Reihenfolge war Absicht.

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