Harburg. Bezirk erteilt Investor HC Hagemann positiven Vorbescheid für den ersten Bauabschnitt im Binnenhafen

Der Hamburg Innovation Port (HIP), das geplante Technologiezentrum des Investors Arne Weber (HC Hagemann), hat vom Bezirksamt das erste grüne Licht bekommen. „Wir haben bislang zwar nur einen positiven Vorbescheid für den ersten Bauabschnitt. Aber der ist recht umfassend, zum Beispiel ist das Bauvorhaben bereits mit der Nachbarschaft und dem Denkmalschutz abgestimmt“, sagt Kathrin Staehelin von HC Hagemann. Darin enthalten ist auch die Ausnahmegenehmigung, bis zu sieben Geschosse zu errichten – der derzeit geltende Bebauungsplan (B-Plan) sieht maximal drei Vollgeschosse vor.

Auf einem rund 20.000 Quadratmeter großen ehemaligen Industriegrundstück an der Blohmstraße im westlichen Binnenhafen sollen insgesamt bis zu 70.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche für mindestens 3000 Arbeitsplätze entstehen – für neugegründete und etablierte Technologieunternehmen, Forschungseinrichtungen der Technischen Universität, der Fraunhofer Gesellschaft, des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Der inhaltliche Schwerpunkt des Forschungs- und Innovationsparks soll im Bereich der digitalen Technologien in den Anwendungsfeldern Logistik, Produktionstechnik, Schifffahrt und Luftverkehr liegen.

Im ersten Bauabschnitt werden rund 6000 Quadratmeter Büro- und Forschungsräumlichkeiten errichtet. Sie sollen im Eigentum von HC Hagemann bleiben und vermietet werden. „Wir haben Anfragen für mehr Fläche vorliegen, als wir im ersten Bauabschnitt anbieten können“, so Staehelin. „Deshalb nehmen wir parallel zu den jetzt laufenden Bauvorbereitungen bereits erste Gespräche zum zweiten Bauabschnitt in Angriff. Unser Ziel ist es, nach Fertigstellung des ersten Bauteils nahtlos mit HIP 2 weiter zu machen“, sagt die Assistentin der Geschäftsleitung, die zugleich Ansprechperson für das Projekt ist.

Eine potenzielle Mieterin ist die Technische Universität

Für den zweiten Bauabschnitt wird voraussichtlich der bestehende B-Plan aktualisiert werden. Denn HIP 2 beinhaltet ein Hochhaus, das in ähnlicher Form auch schon in früheren Planungen angedacht war, aber noch nicht planungsrechtlich verankert ist. Im aktuellen Masterplan des Rotterdamer Architektenbüros MVRDV wird es zur Straße hin durch einen flachen Unterbau ergänzt. Dessen endgültige Gestalt ist noch nicht ausgearbeitet.

Eine potenzielle Mieterin der ersten Stunde ist die ständig mit Raumnot kämpfende Technische Universität Hamburg (TUHH). Sie will, unterstützt von den regierenden Bürgerschaftsfraktionen SPD und Grüne, in den nächsten rund zehn Jahren um etwa 30 Prozent wachsen – die heutige Zahl der Studierenden von knapp 7000 könnten könnte demnach bis auf 10.000 steigen. Als der TUHH-Präsident Garabed Antranikian das Wachstumskonzept zusammen mit den Fraktionsvorsitzenden Andreas Dressel (SPD) und Anjes Tjarks (Grüne) im Frühjahr in Harburg vorstellte, hielten die drei Herren ein Modell des HIP in Händen, als weiteren zukünftigen Forschungsstandort der TUHH.

Der geplante Baugrund ist bereitet, der Kampfmittelräumdienst war dort bereits mit Mai/Juni aktiv. Derzeit bereitet HC Hagemann den formalen Bauantrag für den ersten Abschnitt vor und will ihn im November einreichen. Staehelin: „Eine Bearbeitungszeit von drei Monaten vorausgesetzt, könnten wir Anfang 2018 mit dem Bau beginnen. Ende 2018 sollte er weitgehend fertig sein.“