Köln.

Carolin Kebekus entwickelt sich zur Angela Merkel der deutschen Comedy. Zum fünften Mal in Folge hat sie nun den Deutschen Comedypreis gewonnen. Doch ihr diesjähriger Triumph überstrahlt alle vorangegangenen: Sie sei jetzt „nicht nur für eine Frau lustig“, stellte Kebekus in ihrer Dankesrede bei der Preisverleihung in Köln fest. „Sondern auch lustiger als die Typen.“

Weil es beim Deutschen Comedypreis 2017 keine getrennten Kategorien für Frauen und Männer mehr gibt, war Kebekus zusammen mit vier Männern in der gemeinsamen Kategorie „Beste Komikerin/Bester Komiker“ nominiert worden: Luke Mockridge, Sascha Grammel, Olaf Schubert und Torsten Sträter. Kebekus’ Siegesserie spiegelt, wofür der Comedypreis in den vergangenen Jahren stand: eher wenig Überraschung. Nominierte, Gewinner, Juroren – oft sind es immer dieselben Protagonisten.

Bei der Preisverleihung am Dienstagabend, die am morgigen Freitag ab 20.15 Uhr bei RTL ausgestrahlt wird, war das nur bedingt anders. Wieder gewann zum Beispiel die „heute show“ des ZDF als „Beste Satire-Show“, als „Beste Comedyserie“ ging im zweiten Jahr in Folge „Der Tatortreiniger“ (NDR) durchs Ziel.

Den Ehrenpreis erhielt Kabarettist und Schauspieler Ottfried Fischer (63). Der an Parkinson erkrankte Bayer kam im Rollstuhl auf die Bühne und forderte von den versammelten Kollegen im Saal „Haltung“ ein. „Macht denen, die euch lieben, deutlich, dass diejenigen, die eine ,Alternative für Deutschland‘ anbieten, die falsche Alternative haben“, sagte er. Die größte Überraschung des Abends war gleichwohl der Mann, der die Laudatio auf Fischer hielt: Hape Kerkeling, den man lange nicht mehr auf einer Bühne gesehen hat. Drei Jahre, wie er selbst feststellte. „Für diejenigen, die mich nicht kennen, oder die sich partout nicht erinnern wollen: Mein Name ist Kerkeling. Ich war mal dünn, ziemlich lustig“, sagte er. „Vor allem aber weg.“

Die weiteren Gewinner im Schnelldurchlauf: „Sascha Grammel live! Ich find’s lustig“ (Bestes TV-Soloprogramm), „Sketch History“ (Beste Sketch-Show), „Luke! Die Woche und ich“ (Beste Comedy-Show), „Jerks.“ (Beste Innovation), Hazel Brugger (Bester Newcomer), „Willkommen bei den Hartmanns“ (Erfolgreichste Kinokomödie), Luke Mockridge (Erfolgreichster Live-Act). In der Kategorie „Beste Schauspielerin/Bester Schauspieler“ gewann ein Urgestein: Olli Dittrich.