Heather Nova blickt am 23. Oktober im Gruenspan auf ihr zweites Album „Oyster“ zurück

„Ich will, dass du diese Welt mit mir gemeinsam durchschreitest“, hat Heather Nova in ihrem Song „Walk This World“ gesungen. Das Lied eröffnete 1994 ihr zweites Album „Oyster“. Seither sind Abertausende von Fans der Sängerin von den Bermudas gefolgt, haben ihre Platten gekauft und sind zu ihren Konzerten gekommen. „Oyster“ war der internationale Durchbruch für die schmale Blondine mit der großen Stimme, die sich mühelos in große Höhen schrauben konnte. Das brachte ihr den Beinamen „die Sirene von der Bermudas“ ein – eine durchaus doppeldeutige Metapher, denn Heather Nova kann nicht nur in höchsten Lagen singen, sondern verfügt über eine betörende Ausstrahlung – genauso wie die mythischen Wesen der griechischen Antike. Allerdings ist ihr Ziel nicht, die Menschen, die sie anlockt, zu vernichten.

Wenn sie in diesem Jahr ihr auf einer kleinen Bermuda-Insel gelegenes idyllisches Haus verlässt, zu ihrer Deutschland-Tournee aufbricht und unter anderem am 23. Oktober im Gruenspan Station macht, hat sie vor allem die Songs von „Oyster“ dabei. Wie einige Künstler vor ihr wird sie das komplette Album spielen und zum ersten Mal seit langer Zeit wieder mit einer kompletten Band inklusive eines Schlagzeugers unterwegs sein. Die letzten Alben der 50 Jahre alten Künstlerin waren überwiegend akustisch instrumentiert, „Oyster“ dagegen ist ein richtiges Rock-Album.

„Oyster“ ist gespickt mit vielen von Heather Novas besten Songs

Auf „Oyster“ sind einige Songs zu finden, die zu den besten gehören, die Heather Nova geschrieben hat und die in unterschiedlichen Arrangements Teil ihrer Konzerte gewesen sind wie „Island“, „Throwing Fire At The Sun“ und natürlich „Walk This World“. Allerdings hat sie seit 1994 so viel Songs geschrieben und Alben veröffentlicht, dass sie in den vergangenen Jahren nur noch vereinzelt Stücke aus den Anfangsjahren ihrer Karriere mit auf ihre Setlisten genommen hat.

Eine Reihe dieser Lieder sind Liebeslieder, manchmal bitter, manchmal hoffnungsvoll. „Island“ zum Beispiel klingt nach der Bewältigung einer Affäre, auch „Blue Black“ verströmt durch einen langsam vorwärts treibenden Beat eine bedrohliche Atmosphäre. Auch bei „Verona“, das sich auf „Romeo und Julia“ bezieht, weiß man, dass die Liebe zwischen Shakespeares Protagonisten tragisch enden wird.

Bereits in den frühen Songs benutzt Heather Nova maritime Metaphern oder direkte Bezüge zu Meer und Sturm. Überrascht nicht, wenn man weiß, dass die Sängerin als Kind und Teenager ein paar Jahre lang auf einer großen Yacht gelebt hat, mit der ihre Eltern entlang der nordamerikanischen Atlantikküste kreuzten. Geboren wurde sie auf den Bermudas, der im Atlantik gelegenen Inselgruppe.

Nachdem Heather Nova einige Jahre in London gelebt hat, von wo aus sie ihre Karriere startete, ist sie 2003 in ihre Heimat zurückgekehrt. Auf späteren Alben wie „Storm“ dokumentiert sie ihre enge Verbundenheit mit den Bermudas, schreibt aber auch darüber, wie gefährdet die Inseln durch Wirbelstürme und ökologischen Raubbau sind.

Heather Nova Mo 23.10., 20.00, Gruenspan
(S Reeperbahn), Große Freiheit 58, Karten zu 44,- im Vorverkauf; www.heathernova.com