Analyse Die meisten Lebensmittel, die speziell für Kinder vermarktet werden, sind zu süß oder zu fett, kritisieren die Verbraucherzentralen. Drei Viertel aller Produkte, die vom Forschungsinstitut für Kinderernährung daraufhin untersucht wurden, hätten zu viel Zucker enthalten. Die Verbraucherschützer raten etwa, Brei selbst herzustellen. Fertigprodukte schmeckten oft einheitlich nach Tomate und Karotte, ein differenzierter Geschmack könne sich so nicht entwickeln. Reis und Nudeln seien zudem nur selten aus Vollkorn.

Überdosis Kinderlebensmittel sind den Angaben zufolge meist deutlich teurer als vergleichbare herkömmliche Produkte. Bis zu 120 Prozent mehr zahlten Verbraucher, obwohl die Kinderprodukte keinen Mehrwert böten. Häufig seien sie etwa mit unnötigen Vitaminen und Nährstoffen angereichert, um den Kaufreiz für Eltern zu erhöhen. Dabei werden die empfohlenen Tagesmengen zum Teil um das Hundertfache überstiegen, wie eine Untersuchung der Stiftung Warentest zeigte. Besser sei es, so häufig wie möglich zu kochen und möglichst frische und unverarbeitete Lebensmittel zu verwenden.

Ungesundes Obst Das gilt auch für Obst. Apfel, Banane und Co. aus dem Quetschbeutel würden häufig mit zusätzlicher Fruchtsüße, Honig oder Dicksäften gestreckt, erklären die Verbraucherzentralen. So steckten in einer einzigen Tüte umgerechnet bis zu sechs Stück Würfelzucker. Neben Übergewicht könne der durch die Zähne gesaugte Brei auch Karies fördern.

Flüssigzucker Das Gleiche trifft auch auf Fruchtsaft zu – Experten empfehlen, höchstens ein Glas am Tag zu trinken. Gesüßte Getränke und Limonade sollten Kinder grundsätzlich nicht trinken. Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung sind sie „nicht empfehlenswert“.

Tipp Verbote machen Süßes erst recht attraktiv. Eltern sollten deshalb eine „Süße Dose“ anschaffen, aus der das Kind sich ab und zu etwas aussuchen darf, raten die Verbraucherschützer. Als Trostpflaster sollte Süßes nicht dienen, weil dies Frustessen im späteren Leben befördern könne.