Bitte auf keinen Fall weiterlesen, wenn Sie Paraskavedekatriaphobiker sind

Haben Sie drauf geachtet? Heute ist Freitag, der 13. Also Vorsicht. Unglück, Gefahr, jede Art von Ungemach. Nicht dass wir jetzt abergläubisch wären. Wir sind ja aufgeklärte Menschen. Aber dass der FC St. Pauli heute ein Heimspiel hat, ich weiß nicht ...

Kluge Menschen haben natürlich herausgefunden, dass es keine besondere Häufung von Unglücken an diesem Datum gibt. Und die (nachgewiesen) häufigeren Krankmeldungen haben mit dem Freitag zu tun, nichts aber mit der 13. Bei Autounfällen ist es egal, ob Freitag, der 13., oder Dienstag, der 5. Das hat der ADAC ausgerechnet – und der manipuliert nie. Oder?

Und doch. Tief in uns stecken dieses Datum und diese Zahl als Unheilsbringer. Es wird weniger geheiratet, weniger wichtige Verträge geschlossen. Viele Fluglinien verzichten zudem auf die 13. Sitzreihe, Hotels auf die 13. Etage. Als besonders ängstlich galt der Komponist Arnold Schönberg – viel-leicht hat er es deshalb bei der Zwölftonmusik belassen.

Paraskavedekatriaphobie nennt sich wissenschaftlich die Angst vor diesem Datum. Dabei erinnern sich doch die wenigsten noch an den 13. Oktober 1307, als der französische König Philipp IV. die Mitglieder des Templer­ordens in Paris verhaften ließ. Am 13. Mai 1927 brachen die Aktienkurse an der Berliner Börse ein, ein „schwarzer Freitag“, ein Vorbote der Weltwirtschaftskrise. Am Freitag, dem 13. November 1970, verwüstete ein Zyklon Ostpakistan, das heutige Bangladesch, und forderte mindestens 300.000 Todesopfer. Furchtbar das alles.

Und nun? Müssen wir diesen Tag überstehen. Dann ist Ruhe bis zum 13. April 2018. Sie wissen schon ...