Die Isländer fahren zur WM. Von uralter nordischer Kriegslist und einem etwas anderen Vulkan

Sie sind wieder da! Am Montag hat sich die isländische Fußball-Nationalmannschaft für die WM 2018 qualifiziert. Als Gruppenerster! Es gibt nur wenige Mannschaften, denen man zurzeit mit so viel Sympathie begegnet. Das liegt natürlich am Underdog-Phänomen, das die Insel allein schon aufgrund ihrer geringen Größe hat. Aber es liegt auch am Auftreten der Nordmänner bei der EM 2016, bei der sie sich sportlich verhielten, herzerfrischend aufspielten und die favorisierten Österreich und England aus dem Wettbewerb warfen. Und sie überraschten die Fußballwelt mit ihrem Triumphschrei, den Spieler und Zuschauer als inbrünstiges „Hu!“ erschallen ließen. Uralte nordische Kriegslist.

Das war eine neue erstaunliche Facette aus einem ohnehin an Attraktionen nicht armen Land. Islands Künstler sind Weltklasse, ganz zu schweigen von der spektakulären Natur – auch wenn der Vulkan Eyjafjallajökull manchmal etwas übertreibt.

Ein etwas anderer Vulkan ist Nationaltrainer Heimir Hallgrímsson. Was ist sein Geheimnis – etwa nordische Mystik? Eine - nicht ganz ernst gemeinte – Statistik lüftet sein Geheimnis. Zieht man von den 334.000 Einwohnern die 170.000 Frauen ab, muss Hallgrímsson bei den verbliebenen Männern Abstriche machen. Für ihn entfallen die unter 18- und die über 35-Jährigen, die viel zu Dicken, die beim Walfang Unabkömmlichen, die Vulkanbeobachter, Schafscherer, inhaftierten Bankmanager, Einbeinigen, Blinden, die Fans im Stadion sowie Teamarzt, Koch, Masseur und er selbst.

Bleiben genau 23 – die Mannschaft. Mathematik kann so einfach sein, der Trainerberuf offenbar auch. Hu!