hamburg. Pflegekassen und Pflegestützpunkte leisten wertvolle Dienste. In Barmbek lohnt eine große Ausstellung

Der Fall der Fälle tritt oft binnen weniger Tage ein. Etwa nach einem längeren Krankenhausaufenthalt, wenn klar wird, dass der Angehörige nicht mehr ohne Unterstützung in seiner Wohnung zurechtkommen wird. Dann braucht man sehr kurzfristig Antworten auf zentrale Fragen. Wie finde ich einen ambulanten Pflegedienst? Lohnt der barrierefreie Umbau der Wohnung? Oder ist der Umzug in ein Pflegeheim doch die bessere Lösung? Und: Wer zahlt das eigentlich alles?

Leider geschehen aus Unkenntnis immer wieder teure Fehler. So wird etwa mit dem Umbau begonnen, ohne vorher zu prüfen, welche Zuschüsse man beantragen kann. Oder es wird ein Treppenlift installiert, der in Wahrheit nicht wirklich geeignet ist.

Dabei ist Rat in Sachen Pflege weder teuer noch schwierig. Es gibt mehrere sehr gute Anlaufstellen. So ist die zuständige Pflegekasse verpflichtet, Betroffenen einen Beratungstermin oder Beratungsgutschein anzubieten. In dem Gespräch muss der Versicherte oder sein pflegender Angehöriger aufgeklärt werden, wie der Pflegegrad ermittelt wird und welche Hilfsmittel zur Verfügung gestellt werden können.

Auch die Pflegestützpunkte, die es in Hamburg in jedem Bezirk gibt, bieten Beratung an. Sie kommen auf Wunsch sogar nach Hause, um gemeinsam mit pflegenden Angehörigen zu prüfen, welche Umbaumaßnahmen Sinn machen. Jeden Montag von 8 bis 12 Uhr und jeden Donnerstag von 14 bis 18 Uhr beraten die Teams auch ohne Voranmeldung. Für eine telefonische Beratung sind die Pflegestützpunkte immer dienstags und freitags von 8 bis 12 Uhr erreichbar. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.hamburg.de/pflegestuetzpunkte. Privat Versicherte können sich an die zentrale Beratungsstelle Compass (www.compass-pflegeberatung.de, Telefon 0800-101 88 00) wenden. Für alle Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen gibt es in Hamburg noch eine weitere Beratungsstelle, die leider noch immer zu wenig bekannt ist. Der Verein Barrierefrei Leben bietet in den Ausstellräumen in Barmbek auf 200 Quadratmetern eine Ausstellung mit Pflegehilfsmitteln, behindertengerechten Bädern, Treppenliften und Pflegebetten. Wer sich mit dem Gedanken trägt, Wohnung oder Haus behindertengerecht umzubauen, sollte sich diese Ausstellung unbedingt anschauen, ein Besuch kann vor teuren Irrtümern bewahren. Die Berater sind allesamt Experten, auch in Sachen Finanzierung. Besuch und Beratung (auch über das Internet) sind kostenlos.

Verein Barrierefrei Leben, Richardstraße 45, Richardhof, Nähe U-Bahnstation Hamburger Straße, Telefon 040-2999 5656,
www.barrierefrei-leben.de