Hamburg. Neubauten bedrohen historischen Wallringpark. Was Denkmalschützer und Botaniker jetzt vom Senat fordern

Der Wallringpark im Zentrum Hamburgs wird von immer mehr Neubauprojekten bedroht. Jetzt fordern Denkmalpfleger, Landschaftsplaner und Parkexperten in einem dramatischen Appell, in dem Park nur noch Eingriffe zuzulassen, die mit dem Denkmalschutz in Einklang stehen. Das Gelände, zu dem auch Planten un Blomen gehört, solle durch ein sogenanntes Parkpflegewerk gesichert werden.

Die 47 Hektar große Grünanlage erstreckt sich von der Elbe bis zur Alster und gilt als wichtiges Naherholungsgebiet in der City. Besonders beliebt sind in Planten un Blomen die Wasserspiele, der Rosengarten und die Tropengewächshäuser des Botanischen Gartens.

In ihrem Schreiben, das heute an Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) und Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) geschickt werden soll, fordern die Unterzeichner einen Senatsbeschluss, der die Zukunft der Parkanlage sichert. Sie verweisen dabei auf den Rekord bei den Besucherzahlen. Allerdings würde selbst ein gesetzlicher Schutz – die Anlage ist als Gartendenkmal anerkannt – nicht völlig verhindern können, dass durch Neubauten der Gesamteindruck der Anlage beeinträchtigt oder der Park sogar überbaut werden würde.

Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem der Denkmalrat und der Denkmalverein, die Gesellschaft zur Förderung der Gartenkultur, der Architekten- und Ingenieurverein, die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur sowie der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND).

Sie verweisen darauf, dass ein kürzlich erbautes Hochhaus in den Gustav-Mahler-Park (zwischen Alster und Planten un Blomen) hineinrage und so die Parkfläche verkleinere. Zudem sei am Stintfang an der Elbe die Errichtung eines großen Neubaukomplexes genehmigt worden, der sich auf den Park auswirken werde.

Besonders große Sorgen bereiten den Parkschützern die Erweiterungspläne der Bucerius Law School. Diese könnten die Wirkung der Schaugewächshäuer beeinträchtigen und Pläne zunichtemachen, die Marseiller Straße am CCH zu einer offenen Parkanlage umzubauen, heißt es in dem Appell. Zudem ist noch unklar, inwieweit der Bau einer neuen U-5-Station am Stephansplatz sich auf den Park auswirkt.

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