Doppelbegabungen dürften manch einem unheimlich sein – verfügt der Normalbürger doch manchmal nicht mal über eine. Zumindest, was das Künstlerische angeht. Rolando Villazón ist eigentlich ein Star in der Oper und weltweit angesagt. Man sollte meinen, das reicht für ein Künstlerleben, für den persönlichen Ausdruck und den eigenen Ehrgeiz.

Weit gefehlt – Villazón, 1972 in Mexiko-Stadt geboren und auch französischer Staatsbürger, schreibt seit einiger Zeit auch Romane. Sein Debüt „Kunststücke“ wurde bei Erscheinen gelobt. Jetzt legt Villazón den Nachfolger „Lebenskünstler“ vor. In dem geht es um einen Spiele-Erfinder, der für die Kunst brennt und dem das Kommerzielle erst einmal egal ist. Die Liebe spielt auch eine Rolle: Der Protagonist verliebt sich in eine geheimnisvolle stumme Frau, der er auf einer Art Schatzsuche näherkommt. Der Weg zu ihr ist auch ein Weg zu sich selbst.

Rolando Villazón: „Lebenskünstler“ Mo 2.10., 20 Uhr, St. Pauli Theater,
Spielbudenplatz 29-30, Karten ab 16 Euro