Hamburg. Messe findet im Oktober zum letzten Mal statt. Tickets kosten nur drei Euro. Aber es gibt Zukunftspläne

Nach der Verbraucherausstellung „Du und deine Welt“ kippt die Hamburg Messe eine weitere Traditionsveranstaltung: In diesem Jahr findet die Hanseboot zum letzten Mal statt. „Wir haben uns nach langer und sorgfältiger Prüfung entschlossen, die Hanseboot einzustellen“, sagte Bernd Aufderheide, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburg Messe und Congress GmbH (HMC).

Zuletzt sei die Wassersport-Schau ein „Zuschussgeschäft“ gewesen, erklärte er. Die Probleme der Branche, ausgelöst durch die Finanzkrise 2008, hätten sich auch in sinkenden Aussteller- und Besucherzahlen auf der Hamburger Messe bemerkbar gemacht. So habe man im Jahr 2007 knapp 800 Aussteller und 105.000 Besucher verzeichnet, während im vorigen Jahr nur noch rund 500 Firmen ihre Produkte zeigten und gut 60.000 Gäste kamen.

Vor 56 Jahren öffnete erstmals eine Bootsausstellung in Hamburg ihre Tore, zunächst hieß sie aber noch nicht Hanseboot. Besucher zahlten 1961 für ihre Eintrittskarte sechs D-Mark – und in Erinnerung daran werden die Tickets der letzten Sportbootmesse in den Hamburger Hallen drei Euro pro Person kosten. Zum Vergleich: Der reguläre Preis lag zuletzt bei 13 Euro.

Das Ende der Traditionsveranstaltung, die in diesem Jahr vom 28. Oktober bis zum 5. November stattfindet, sei sicher nicht nur für das Messeteam „mit Emotionen verbunden“, sagte Aufderheide. „Aber wir wollen eine tolle Abschiedsvorstellung geben.“

Allerdings arbeitet der Messechef schon an Plänen für einen Neustart der Wassersport-Schau in anderem Gewand: Im Spätsommer 2019 soll eine sogenannte „In-Water Boat Show“ auf der Elbe „im Umfeld der HafenCity“ Premiere haben. Solche Veranstaltungen, bei denen die Boote in ihrem Element gezeigt werden, fänden europaweit immer mehr Zuspruch bei Ausstellern und Besuchern, so Aufder­heide. Das gelte auch für die von der HMC ausgerichtete „Hanseboot ancora boat show“ in Neustadt an der Ostsee mit zuletzt 16.000 Besuchern.

Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos), selber ein passionierter Segler, unterstützt nach eigenen Angaben die Idee einer neuen Wassersportveranstaltung in Hamburg.

Seite 14 Messehallen dennoch ausgelastet