Die deutsche Sprache kann so schön sein. Oder etwa nicht, liebe Übersetzer?

„Donau-Dampfschifffahrtsgesellschaftskapitänswitwe“. „Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz“. Das ist Deutsch, feinstes, charakteristischstes, ellenlanges Deutsch. Wir lieben Wortungetüme, wir koppeln, bis sich die Sprachbalken biegen und kein Mensch mehr am Ende weiß, was er am Anfang eigentlich sagen wollte. Die Deutschen lieben Nomen, die aneinandergehängt werden. Besonders die Behördendeutschen.

Aber unsere Sprache ist, nichtsdestotrotz, eine schöne Sprache. Mit unsterblichen Wörtern wie „Engelsgeduld“ und „Geistesblitz“. Mögen die anderen uns um den Bürokratensprech ganz bestimmt nicht beneiden, vielleicht darum dann doch.

Aber wären sie eigentlich übersetzbar? Ella Frances Sanders hat genau diese Wörter gesammelt: die unübersetzbaren. Im Deutschen ist sie auf „Kummerspeck“ und „Kabelsalat“ gestoßen, na klar: „nominale Wortkomposita“, wie der Sprachwissenschaftler sagt. Sprache hat viel, nun ja, mit Lebenswirklichkeit zu tun. In Finnland etwa gibt es ein Wort für die Distanz, die ein Rentier laufen kann, bevor es eine Pause braucht: „poronkusema“.

Die Schweden dagegen haben ein Wort für das zweite Kaffee-Nachschenken: „tretår“. Und was immer das jetzt über die Briten aussagt: Im Gälischen findet sich das Wort „sgrìob“. Es beschreibt das Kribbeln auf der Oberlippe vor dem ersten Schluck Whisky.

Was könnte die Entsprechung in deutschen Bierlanden sein? Da erfinden wir jetzt etwas. Und nennen das Wohlgefühl nach dem ersten Schluck Bier am Wochenende „Gaumenverhopfung“. Zwei Hauptwörter in einem, was sonst.