In den 1960ern und 1970ern war Antonia Santiago Amador alias La Chana eine der Flamenco-Tänzerinnen. Ein Phänomen, das sich über Trends hinwegsetzte. Dank ihrer Energie und Passion schienen Raum und Zeit zu verschmelzen.

Als unter der Franco-Diktatur die Gitanos aus dem öffentlichen Bewusstsein verdrängt wurden, trat La Chana bei offiziellen Anlässen „im Namen Spaniens“ auf, wurde von Filmstar Peter Sellers entdeckt, von Maler Salvador Dalí hofiert, Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere verschwand sie von der Bildfläche. „Ein idiotischer Gitano“ habe alles kaputt gemacht, sagt La Chana in „Mein Leben – Ein Tanz“. In ihrer starken Dokumentation erzählt Lucija Stojevic aus dem Leben einer beeindruckenden Frau, die nach 30 Jahren aus Liebe zum Flamenco auf die Bühne zurückkehrt – im Sitzen.

„Mein Leben – Ein Tanz“ USA/ISL/E 2017, 85 Min o. A., R: Lucija Stojevic; täglich im Abaton (OmU), Blankeneser, 3001-Kino (OmU)