Hamburg. CDU bei Zweitstimmen vor Sozialdemokraten. Grüne bleiben drittstärkste Kraft, AfD holt knapp acht Prozent

Bei den Erststimmen liegt die Hamburger SPD weiterhin vorn. Fünf der sechs Bundestagswahlkreise haben die SPD-Kandidaten direkt gewonnen: Hamburg-Mitte, Wandsbek, Altona, Eimsbüttel und Harburg-Bergedorf. Im Wahlkreis Hamburg-Nord gab es das erwartete Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Dorothee Martin (SPD) und Christoph Ploß (CDU), wobei Letzterer sich schließlich durchsetzen konnte.

Früh am Abend zeichnete sich ein zweites zentrales Ergebnis der Bundestagswahl in Hamburg ab: Bei den Zweitstimmen lag die CDU zum zweiten Mal nach 2009 vor der SPD. Und der Abstand fiel diesmal sogar noch deutlicher aus als vor acht Jahren: Die CDU kam auf 27,2 Prozent, während die SPD bei 23,5 Prozent landete. Beide Parteien verloren deutlich gegenüber der Bundestagswahl 2013, als die SPD auf 32,4 Prozent und die Union auf 32,1 Prozent kamen. Drittstärkste Kraft bleiben danach die Grünen mit 13,9 Prozent, die gegenüber 2013 um 1,2 Prozentpunkte zulegen konnten. Die Linken kommen auf 12,2 Prozent (2013: 8,8), die FDP auf 10,7 Prozent (4,8) und die AfD auf 7,8 Prozent (4,2).

Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) sagte im Abendblatt-Interview: „Die Wählerinnen und Wähler sind so klug, zwischen Wahlen zum Bundestag und zur Bürgerschaft klar zu unterscheiden. Zudem liegen die Ergebnisse der Hamburger SPD bei einer Bundestagswahl stets über dem Bundesdurchschnitt. Wir haben zuletzt wiederholt erlebt, dass die SPD nach einem weniger guten Ergebnis bei der Bundestagswahl bei der darauffolgenden Bürgerschaftswahl deutlich mehr als 40 Prozent der Stimmen holte.“

Der CDU-Landesvorsitzende Roland Heintze sagte: „Wir sind klar stärkste Kraft. Dies ist für uns ein gelungener Auftakt für die nächsten Wahlauseinandersetzungen mit der SPD in Hamburg.“ CDU-Fraktionschef André Trepoll sagte: „Der Scholz-Bonus ist weg.“ Die Wahlbeteiligung lag mit 75,9 Prozent deutlich höher als 2013 mit 70,3 Prozent.

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