Othmarschen. Bürgermeister Olaf Scholz weiht Haus ein. Am 30. September startet der Betrieb

Damit die vielen Gästen überhaupt in das dann räumlich doch begrenzte neue Museumsgebäude im Jenischpark passen, hat Leiter Dirk Justus sich etwas einfallen lassen. Er hat die Eröffnungsfeier für das Bargheer-Museum einfach auf zwei Tage aufgeteilt. So lädt er viele der Unterstützer und Sponsoren bereits für den kommenden Mittwoch zu einer Vorfeier ein. Am Freitag, 29. September, folgt dann die offizielle Einweihungsfeier, zu der sich auch Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz angesagt hat. Allerdings ist in beiden Fällen der Platz trotzdem begrenzt, und so darf nur hinein, wer auch eine Einladung hat. Von Sonnabend an sieht das schon ganz anders aus.

Museen im Jenischpark planen ihre Zusammenarbeit

Denn am 30. September startet der reguläre Museumsbetrieb. Dann kann sich jeder Interessierte einen Eindruck von der neuen Einrichtung an der Ecke Hochrad/Baron-Voght-Straße verschaffen. Bei den Öffnungszeiten hat sich das neue Museumsteam an den beiden bereits bestehenden Einrichtungen im Jenischpark orientiert. Wie das Ernst Barlach Haus und das Jenisch Haus öffnet das Bargheer Museum somit täglich von
11 bis 18 Uhr außer am Montag, da ist Ruhetag. Der Eintritt kostet sechs Euro, ermäßigt vier Euro. Angedacht aber noch nicht umgesetzt: Zukünftig soll es auch ein vergünstigtes Kombiticket für alle drei Museen im Jenischpark geben. „Wir planen zudem eine Zusammenarbeit im Bereich der Museumspädagogik“, berichtet Justus. Der Blankeneser ist Mitglied im Vorstand der Museumsstiftung und wird die Leitung des Hauses ehrenamtlich übernehmen.

Zur Verstärkung werden Honorarkräfte eingestellt und weitere Ehrenamtliche aktiviert. Kunsthistorikerin Dr. Christiane Reipschläger hat ihre Arbeit bereits aufgenommen. Sie soll Führungen übernehmen, an Katalogen mitarbeiten, Ausstellungen mitorganisieren und bei der Aufarbeitung des Nachlasses von Eduard Bargheer (1901–1979) mitwirken.

Der in Hamburg geborene Künstler lebte und arbeitete auch viel in Italien, und so verwundert es nicht, dass es im Bargheer Museum einen passenden südländischen Zugang zu seiner Kunst geben wird. Sabine Rizzello übernimmt diesen Part. Sie möchte Interessierten Kunst und die italienische Sprache näherbringen. Gelernt wird im Gehen, Stehen und Erkunden des Bargheer Museums. Zehn Termine sind geplant. Zwei Schnuppertage stehen mit dem 19. und 26. Oktober, jeweils von 16 bis 17.30 Uhr bereits fest. Weitere Infos zu Kosten und Anmeldung gibt’s unter der Nummer des Museums: 040/89 80 70 97.

Erste Ausstellung hat den Titel „Die Ankunft der Harmonie“

Die erste Ausstellung im neuen Haus trägt den Titel „Die Ankunft der Harmonie“. Dirk Justus lächelt leicht süffisant, als er den Namen ankündigt und sagt: „Es gab im Vorwege so viel Disharmonie, da passt der Titel doch nun sehr gut.“ Damit spielt der Museumsbegründer auf die nicht gerade einfache Entstehungsgeschichte des Museums an.

Das ehemalige Gartenbauamt sollte ursprünglich einem Neubau weichen. Die Pläne der gmp-Stiftung, eine Architektur-Akademie samt 70 Wohnungen für Studenten an dieser Stelle zu errichten, stießen auf Widerstand. In einem Wettbewerb konnte sich dann das Museumskonzept durchsetzen. 2013 klaffte plötzlich eine Finanzierungslücke. Die Hermann Reemtsma Stiftung zog nach Querelen ihre Finanzierungszusage über 1,5 Millionen Euro zurück. Der Baustart verzögerte sich um Jahre. Auch während der Bauphase haben sich weitere Probleme aufgetan, die Lücken ins Budget rissen. So muss das Museum vorerst ohne einen Fahrstuhl auskommen.