Hamburg. Wahlkampf-Finale in Hamburg: Merkel beschwört 3000 Anhängerin der Fischauktionshalle

Als letzte Spitzenkandidatin ist am Mittwochabend Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach Hamburg gekommen – und zwar mit dem Hubschrauber aus Kappeln, wo sie zuvor zu Anhängern gesprochen hatte. Rund 300o Menschen wollten die CDU-Chefin in der Fischauktionshalle sehen.

Es war das Wahlkampf-Finale in Hamburg – bis zur Bundestagswahl am kommenden Sonntag wird es in der Hansestadt keine großen Veranstaltungen mehr geben.

In ihrer kämpferischen Rede beschwor Merkel ihre Anhänger, am Sonntag ihre Stimme abzugeben. Es sei noch nichts entschieden, das Ergebnis stehe noch längst nicht fest. „Es kommt auf jede Stimme an“, sagte sie. Die Kanzlerin versprach, in den kommenden vier Jahren die Arbeitslosigkeit „noch einmal zu halbieren“. Es werde keine Steuererhöhungen geben, sagte sie. Im Gegenteil: „Für kleine und mittlere Einkommen wird es Steuerentlastungen im Umfang von 15 Milliarden Euro geben.“

Beim Thema Flüchtlinge verwies Merkel darauf, dass die Deutschen von der Globalisierung profitiert hätten. „Die Kehrseite ist, dass Menschen in armen Ländern wissen, wie wir leben“, so Merkel. „Wir können nicht einfach nur an uns denken.“

Nach Ansicht von Hamburgs CDU-Chef Roland Heintze liefert sich seine Partei in der Hansestadt ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der SPD. „Wir haben die historische Chance, hier knapp vor der SPD zu liegen“, sagte er in der Fischauktionshalle.

Unterdessen wurde eine neue Umfrage bekannt, wonach drei von vier Deutschen (74 Prozent) der SPD raten, im Falle einer klaren Niederlage bei der Wahl in die Opposition zu gehen. Nur 19 Prozent sprachen sich dafür aus, dass die SPD dennoch erneut eine große Koalition anstreben sollte, so die Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der „Welt“.

Seite 11 Der Merkel-Auftritt in Hamburg