Was ein Professor für Musikpsychologie gegen Ohrwürmer empfiehlt

Es liegt nicht immer am „Griechischen Wein“, dass uns „Atemlos durch die Nacht“ oder „Mambo No. 5“ verfolgen. Gerade Musiker und Frauen leiden unter musikalischer Verfolgung – den Ohrwürmern. Diese tauchen häufig aus dem Nichts auf, fressen sich ins Gehirn und setzen quälend eine Endlosschleife in Gang.

Die einfachen Melodien mit den schlichten Texten, insbesondere von Dieter Bohlen, werden zwar noch nicht als gesundheitsgefährdend eingestuft. Doch klagen viele Leute darüber, dass sie von den Ohrwürmern bis an den Arbeitsplatz und ins Bett hinein verfolgt und am Schlummern gehindert werden. „Cheri Cheri Lady!“, „Junge, komm bald wieder!“, „Call Me Maybe!“ Wer kann da auch schon einschlafen?

Hals-Nasen-Ohrenärzte lehnen für solche Fälle jede Therapieverantwortung ab. Auch Tierärzte fühlen sich nicht zuständig, genauso wenig die Hersteller von Ohropax. Die Spezies nistet nämlich so tief im auditiven ­Gedächtnis, dass weder Wattebausch noch Wachs irgendetwas ausrichten können.

Bleiben die Psychologen.

Um die Last zu lindern, rät jetzt einer von ihnen zu verstärkter Aktivität. Professor Michael Oehler, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie, empfiehlt spannende Lektüre. Das soll den Kopf wieder frei machen.

Wir finden: Vor der Bundes­tagswahl an diesem Sonntag sind die Wahlprogramme der Parteien ein geeignetes und vor allem kostenloses Therapeutikum.

Ob allerdings gegen die Endlosschleife „Angie“ das Regierungsprogramm der SPD helfen kann, ist noch nicht gesichert.