Sie sind Außenseiter. Die junge Budapesterin Mária ist von Ängsten und Zwängen geplagt. Der schon etwas ältere Endre hat einen lahmen Arm und die Liebe eigentlich schon abgeschrieben. Im ungarischen Berlinale-Gewinner „Körper und Seele“ begegnen sich die Liebenden ausgerechnet im Schlachthaus. Dort arbeiten die beiden und dort – am Rande des blutigen Gemetzels – bahnt sich ihre zarte Beziehung an. Das Liebesdrama von Ildikó Enyedi fesselt als emotional reiche und völlig unsentimentale Studie über zwei von Handicaps geplagte Menschen. Beeindruckend: die Schauspieler Alexandra Borbély und Géza Morcsányi, die ihren Figuren ein Geheimnis geben, das der Zuschauer gerne lüften würde.

„Körper und Seele“ H 2017, 116 Min., ab 12 J.,
R: Ildikó Enyedi, D: Alexandra Borbély, Géza
Morcsányi, täglich im Abaton, Koralle, Passage, Zeise, 3001; www.koerperundseele-derfilm.de