Berlin.

Der überwiegende Teil der Pilzarten weltweit ist Forschern zufolge noch unbekannt. Nach neuen Berechnungen gibt es zwischen 2,2 und 3,8 Millionen Arten – doch erst rund 120.000 seien beschrieben, teilte der Botanische Garten Berlin mit. Die Einrichtung berief sich auf eine Studie von Forschern aus Berlin und London, die kürzlich im Fachblatt „Microbiology Spectrum“ erschienen ist.

Pilze kommen auch im Meer vor. Die Forscher Robert Lücking vom Botanischen Garten Berlin und sein Londoner Kollege David Hawksworth nehmen an, dass zudem noch viele unbeschriebene Arten etwa in den Tropen zu finden sind. Auch Pilze in Insekten etwa seien bislang wenig untersucht.

Das Erkunden der unbekannten Pilze kommt aus Sicht der Forscher einer Mammutaufgabe gleich: Behalten Wissenschaftler die gegenwärtige Geschwindigkeit bei der Beschreibung bei, bräuchten sie dafür noch 1500 bis 2500 Jahre, hieß es. Weil aber viele Lebensräume zerstört werden, gehen die Experten von schwindender Vielfalt aus. Das lässt das Aussterben vieler Arten noch vor ihrer Entdeckung erwarten.