Wenn man erst einmal in einer Schublade steckt, ist es schwer, wieder aus ihr herauszukommen. Marvin Ducksch kennt dieses Phänomen. Der 23-Jährige galt schon bei Borussia Dortmund als kommendes Supertalent, das fußballerisch alles mitbringt, um ein ganz Großer zu werden. Mehrere Mittelfußbrüche sorgten jedoch dafür, dass ihm der Bundesliga-Durchbruch verwehrt blieb. Schlagzeilen machte Ducksch anschließend abseits des Platzes, als er seinen Bruder Kevin anzeigte, weil dieser Straftaten mit der Identität seines Bruders begangen hatte.

Beim FC St. Pauli wollte er 2016 den Neuanfang, doch beim Kiezclub wurde er für körperlich zu schwach befunden und zu Holstein Kiel ausgeliehen. Eine Luftveränderung zur rechten Zeit. In Kiel blüht Ducksch regelrecht auf. Dort ist er bei den Teamkollegen anerkannt, wird von den Fans verehrt. Mit fünf Treffern aus sechs Spielen zeigt er, dass er mehr ist als das ewige Talent. Das soll Dienstag im Nordderby auch der FC St. Pauli zu spüren bekommen.

Seite 23 Vier Schläge für St. Pauli