Das Reeperbahn Festival 2017 bietet vom 20. bis 23.9. Stars von morgen zum Entdecken

Jedes Jahr wächst die Ehrfurcht beim Stöbern durch das Programm des Reeperbahn Festivals: Oh Gott, wie soll ein Mensch das alles schaffen? Waren es bei der zarten Premiere von Europas wichtigstem Showcase-Festival noch gut 200 Bands und Programmpunkte, so sind es in diesem Jahr vom 20. bis zum 23. September bereits ungefähr 800. Und das Wissen, dass man auch bei umsichtiger Planung und geschickt gesetzten Wegpunkten vielleicht 20 oder 30 schafft, sitzt nicht wenigen Musikfans im Nacken.

Löst man sich davon, bleibt die Devise wie immer: Einfach mal treiben lassen und schauen, was man entdeckt. Vielleicht den nächsten Bon Iver oder Ed Sheeran, vielleicht auch nur eine Band, die nach dem Festival wieder im Untergrund der Musikszene in Jordanien abtaucht. Wobei der „Shamstep“, die Kombination aus arabischem Dabke-Sound mit Electro, den die Band 47Soul am 21. September (21.30 Uhr) im Mojo Club präsentiert, wirklich Potenzial hat. Nur um mal ein Beispiel zu nennen, wie weltumspannend das Festival mittlerweile ist. Thailand oder Belgien, Ungarn oder Mexiko,
Luxemburg oder Estland, die Grenzen von Ländern sind im Pop so gleichgültig wie die von Genres.

Mit Acey Monaro aus der SWSX-Festivalmetropole Austin in Texas beginnt das Programm-Alphabet, sprich mit Indie-Pop am 20. September (20.40 Uhr) im Molotow-Karatekeller. Es endet mit Zugezogen Maskulin, den bereits enorm angesagten Berliner Rappern, die am 23. September (23.20 Uhr) das Uebel & Gefährlich durchfegen. Und zwischen A und Z finden sich so klangvolle Namen wie Ex-Gossip-Sängerin Beth Ditto aus Portland, die ihrer Solokarriere auf dem Kiez am 22. September (23.59 Uhr) in der Großen Freiheit 36 noch mehr Schub verleihen möchte. Mit im Flieger sitzen vielleicht Portugal. The Man, die am 23. September (23.15 Uhr) im Docks ihr neues Album „Woodstock“ vorstellen.

Aber ob man sich nun Bekanntes wie Maxïmo Park (21. September, 23.10 Uhr, Docks) anschaut oder auf Geheimtipps wie die Schweizer Songschreiberin Lynn Maring (23. September, 19.30 Uhr, Headcrash) setzt: Man verpasst immer was zwischen Nobistor, Millerntor und Feldstraße. Die zugige und dunkle „Festival-Lücke“ zwischen Kiez und Karoviertel, sprich das Heiligengeistfeld, wird dieses Jahr übrigens mit dem „Festival Village“ sowie Konzerten, Kurzfilmen und Video-Kunst geschlossen. Hier sind auch die Ticket-Schalter zu finden, die vom Spielbudenplatz umziehen. Let’s roll!

Reeperbahn Festival 2017 Mi 20.9. bis Sa 23.9., diverse Clubs und Bühnen auf St. Pauli,
Tagestickets ab 30,- und Festivalticket 95,-
im Vorverkauf; www.reeperbahnfestival.com