Hamburgs Radfahrer dürfen sich ja mittlerweile auf der Straße fortbewegen, schon verstanden, sie müssen es aber nicht. Sie tun es aber mit großer Freude und Ausdauer, wo immer möglich. Die Leute sind ja heute immer so empfindlich, deshalb gleich eine Klarstellung: Ich möchte hier niemandem ein verbrieftes Recht absprechen, im Übrigen bin ich passionierter Rad- und Autofahrer, also ziemlich objektiv.

Was ich aber einfach nicht verstehen kann: Warum fahren so viele von ihnen auf der Straße, selbst wenn es daneben intakte Radwege gibt, die auch noch von Sträuchern und Büschen abgeschottet sind? Nehmen Sie mal die Achse Hemmingstedter Weg, Baron-Voght-Straße, Kalckreuthweg. Die Radstreifen sind zwar nicht überall perfekt und durchgängig, aber da, wo sie’s sind, kann man sie doch auch nutzen. Was ist denn so reizvoll daran, hinter einem Lastwagen und vor einem HVV-Bus in die Pedalen zu treten? Kürzlich überholte ich mit dem Auto im Schneckentempo (ich schwöre: höchstens Tempo 20) einen Radfahrer in weitem Bogen, der daraufhin wütend Unverständliches hinter mir her rief. Muss denn alles immer so kompliziert sein? Kann man sich die Wege nicht mal ohne Stress so teilen, dass alle miteinander klarkommen? Anscheinend nicht. Schade eigentlich.