Miami. Erste Todesopfer gemeldet. Wirbelsturm ändert Richtung. Angst vor Flutkatastrophe

Millionen Menschen sind auf der Flucht oder haben sich verbarrikadiert: Mit gewaltiger Zerstörungskraft zieht Hurrikan „Irma“ seit gestern über den US-Bundesstaat Florida hinweg. Als Erste bekamen die Florida Keys, eine Inselkette im Süden, die volle Wucht des riesigen Wirbelsturms zu spüren. Mehrere Menschen starben, als sie in den Böen mit Windgeschwindigkeiten über 200 km/h die Kontrolle über ihre Autos verloren und verunglückten. Mehr als 1,5 Millionen Haushalte sind ohne Strom. Das Ausmaß der Schäden war bis zum Abend noch nicht abzuschätzen.

Floridas Gouverneur Rick Scott warnte, auf den Keys werde es „extrem schwer sein zu überleben“. Befürchtet wurde, dass manche der Koralleninseln von fast fünf Meter hohen Wellen komplett überflutet werden könnten.

„Irma“ bewegte sich gestern mit nur 13 km/h gen Norden voran. Durch die langsame Bewegung konnte der Hurrikan über dem warmen Meer wieder an Energie gewinnen. Anders als von den Meteorologen vorhergesagt, wird sein Zentrum nicht über die Ostküste mit Miami hinwegziehen, sondern wahrscheinlich über die Westküste mit den Städten Tampa, Fort Myers und St. Petersburg. Für die meisten Bewohner kommt diese Entwicklung völlig überraschend. Sie bangen nun in dem tief gelegenen Gebiet vor einer Flutkatastrophe.

Seite 28 Der Schrecken von „Irma“