Berlin.

Die Schritte zur Wiederbelebung eines Menschen sind simpel. „Prüfen, rufen, drücken“, zählt Bernd Böttiger auf. Er ist Vorstandsmitglied der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und sagt: „Das ist kinderleicht.“

Schritt 1: Prüfen

Den Betroffenen laut ansprechen oder zwicken. „Reagiert die Person nicht, den Kopf leicht überstrecken, dann horchen und schauen, ob derjenige noch normal atmet“, sagt Böttiger. Sei das nicht der Fall, könne man von einem Kreislaufstillstand ausgehen.

Schritt 2: Rufen

Jetzt ist Eile geboten. Also: Die Notrufnummer 112 wählen – sie gilt europaweit. „Das Wichtigste hier ist, dass Sie nicht vor lauter Aufregung wieder auflegen“, sagt Böttiger. „Im Zweifelsfall auch einmal laut um Hilfe rufen, damit ein paar Leute mithelfen“, rät Jan-Thorsten Gräsner, Direktor am Institut für Rettungs- und Notfallmedizin des Uniklinikums Schleswig-Holstein.

Schritt 3: Drücken

Dazu kniet man sich neben den Menschen und macht für die Herzmassage dessen Oberkörper vorne frei. Auf einer Linie zwischen den Brustwarzen identifiziert man das Brustbein. An diese Stelle legt man die Hände mit dem Handballen übereinander. Die Arme bleiben durchgestreckt. „So haben Sie mehr Kraft und Power“, erläutert Böttiger. Gedrückt wird mit einer Frequenz von etwa zwei Pressbewegungen pro Sekunde. Das entspricht ungefähr dem Rhythmus der Lieder „Stayin’ Alive“, „Highway to Hell“ und „Atemlos“. Wichtig sei auch, wie fest man drückt: „Fünf bis sechs Zentimeter tief muss es sein“, so Böttiger. Als grobe Orientierung könne hier die Breite eines älteren Smartphone-Modells dienen.