Hamburg. HWWI-Experten sehen bis 2030 nur noch Steigerungen von real 0,9 Prozent. Was Käufer beachten müssen

In den vergangenen Jahren haben sich die Hamburger an Preisanstiege für Häuser und Eigentumswohnungen im zweistelligen oder zumindest hohen einstelligen Prozentbereich gewöhnen müssen. Einer neuen Studie der Postbank zufolge verteuern sich die Immobilien in der Hansestadt zwar bis 2030 weiter, aber in deutlich niedrigerem Tempo: Nur noch um durchschnittlich real 0,9 Prozent pro Jahr soll es nach oben gehen – bei einer Inflationsrate von angenommen 1,5 Prozent also um 2,4 Prozent. Das erwarten Experten des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI), die die Studie im Auftrag der Postbank erarbeitet haben.

Hamburg und die Umlandkreise können demnach bis 2030 – im Unterschied zu vielen anderen Regionen in Deutschland – mit weiter steigenden Bevölkerungszahlen rechnen. Während die Immobilienpreise in den Kreisen Stade, Pinneberg und Segeberg noch vergleichsweise moderat ausfielen, habe Hamburg bereits ein „auch bundesweit sehr hohes Niveau erreicht“.

So muss man der Studie zufolge in der Hansestadt für den Kauf einer 100-Quadratmeter-Wohnung im Schnitt fast das 16-fache des verfügbaren Jahreseinkommens aufbringen, in den umliegenden Kreisen nur ungefähr das Achtfache. Gemessen an der jeweiligen Jahresnettokaltmiete kostet eine Wohnung in Hamburg gut das 30-fache der jährlichen Mietsumme. Zum Vergleich: Im Speckgürtel müssen Käufer etwa das 20-fache der Jahresmiete anlegen.

„Einen Faktor um die 20 halten wir für normal und angemessen, 30 ist dagegen schon sehr hoch“, sagt HWWI-Experte Alkis Henri Otto, unter dessen Leitung die Studie entstand. „Das bedeutet, dass man beim Kauf einer Immobilie in Hamburg besonders genau hinsehen muss.“

Wenn sich die Kaufpreise zu weit von den Mieten entfernen, ist das nach Einschätzung des Hamburger Wirtschaftsprofessors Karl-Werner Hansmann ein Anzeichen für eine Immobilienpreisblase. Für ihn steht daher mit Blick auf Hamburg schon seit einiger Zeit fest: „Wir sehen hier den Beginn einer solchen Blase.“ Auch Otto schließt nicht aus, dass es zwischenzeitlich zu einer „größeren Korrektur“ bei den Preisen kommt.

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