Hamburg. Neue Umfrage: Beide Parteien in der Hansestadt bei je 30 Prozent. Bundesweit liegt die Union deutlich vorn

30 Prozent der Hamburger würden der CDU ihre Stimme geben, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre – ebenso viele wie der SPD. Bundesweit kommen CDU und CSU im Schnitt sogar auf 38 Prozent, die SPD nur auf 23 Prozent. Das geht drei Wochen vor der Wahl am 24. September aus einer repräsentativen Umfrage des Hamburger Markforschungsinstituts Trend Research im Auftrag von Radio Hamburg hervor.

Bei der Bundestagswahl 2013 hatte die SPD in Hamburg noch 32,4 Prozent der Zweitstimmen geholt. Die CDU kam damals auf 32,1 Prozent. Bei den Zweitstimmen lag die SPD in vier der sechs Wahlkreise vorn, bei den Erststimmen sogar in fünf Wahlkreisen. Abgesehen vom Ergebnis für CDU und SPD würden die Hamburger der Umfrage zufolge überwiegend ähnlich wählen wie der Rest der Republik. Die Grünen bekämen bundesweit sechs und in Hamburg sieben Prozent. Für die FDP wollen bundesweit neun Prozent stimmen, in Hamburg zehn. Die AfD findet in der Hansestadt mit sieben Prozent weniger Zustimmung als bundesweit (zehn Prozent).

Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) sagte mit Blick auf die Bundestagswahl gegenüber „Welt am Sonntag“: „Die SPD hat unverändert die Fähigkeit und Möglichkeit, die Führungsverantwortung in Deutschland zu übernehmen und den Kanzler zu stellen.“ Viele Menschen wüssten noch nicht, wem sie am Wahltag ihre Stimme geben. Welches Potenzial die SPD oberhalb von 30 Prozent habe, das „haben wir in den Wochen nach der Nominierung von Martin Schulz zum Spitzenkandidaten gesehen“, sagte Scholz.

Gleichzeitig trat der Bürgermeister Spekulationen entgegen, er könnte nach der Bundestagswahl seine politische Karriere in Berlin fortsetzen. „Ich bin Bürgermeister dieser Stadt, und ich werde das bleiben“, sagte der SPD-Bundesvize.