Hamburg. Große Resonanz auf den Spendenaufruf für Hamburger Kinder. Der Verein Hanseatic Help organisiert die Verteilung.

Pünktlich zum Start ins neue Schuljahr haben Kunden der Drogeriemarktkette Budnikowsky und Abendblatt-Leser rund 2500 gebrauchte Schulranzen für bedürftige Kinder gesammelt. Zum Finale der Hilfsaktion wurden am Dienstag vor der Kulisse des Hafens Ranzen und Schulmaterialen symbolisch an Organisationen und Vereine übergeben. Sie werden die Materialien an Erstklässler und weitere Schüler verteilen. Koordiniert wurde die Aktion vom Verein Hanseatic Help mit Sitz an der Großen Elbstraße.

Zur Übergabe unmittelbar am Elbhafenrand waren die Budni-Geschäftsführer Cord und Julia Wöhlke gekommen. Die größte Menge an gebrauchten und neuen Ranzen hatten die Hamburger in den 182 Budni-Filialen abgegeben. „Es ist unglaublich, wie viele Menschen unsere Aktion in den Sommerferien unterstützten“, sagte Julia Wöhlke. Die Beteiligung sei noch größer als im vergangenen Jahr gewesen. 2016 wurden rund 2000 Ranzen gesammelt. Darüber hinaus spendeten die Hamburger auch diesmal Stifte, Hefte, Turnbeutel – so viel, dass diese Artikel insgesamt 140 Kisten füllten. Die gesamte Spendenmenge passt in einen 18-Tonner. Julia Wöhlke: „Wir danken herzlich allen Helfern und Unterstützern der Aktion.“

Spendenprojekt ist wichtig

Wie wichtig das Spendenprojekt ist, machte Insa Gall, Leiterin der Lokalredaktion des Abendblatts, deutlich: „In Stadtteilen wie Jenfeld und Steilshoop haben gut zehn Prozent der Kinder keinen eigenen Ranzen.“ Alle Kinder müssten jedoch die gleichen Chancen für den Start in den Schulalltag haben.

In einer 2500 Quadratmeter großen Lagerhalle an der Großen Elbstraße sind die ehrenamtlichen Mitarbeiter von Hanseatic Help gegenwärtig dabei, die Spendenware zu sortieren und Bestellungen aufzunehmen. Corinna Walter hat als ehrenamtliche Projektmanagerin zahlreiche Anfragen bearbeitet. Die Sozialwissenschaftlerin fand über die große Abendblatt-Hilfsaktion für Flüchtlinge vor zwei Jahren zu Hanseatic Help. Mehr als 60 Organisationen hätten bis jetzt ihre Ranzenbestellungen abgegeben, darunter eine Kirchengemeinde in Bahrenfeld, die 40 Exemplare orderte.

Julia und Cord Wöhlke, Janna Hilger
und Insa Gall (v. l.)
Julia und Cord Wöhlke, Janna Hilger und Insa Gall (v. l.) © HA | Roland Magunia

Die ersten Ranzen sind bereits bei bedürftigen Kindern eingetroffen – bei Schülern, die in Hamburg aufgewachsen oder nach Deutschland geflohen sind. Mitarbeiter der Vereine Leseleo und Schlaufox berichten von syrischen Flüchtlingskindern, die von ihrem eigenen Ranzen so sehr begeistert sind, dass sie ihn am liebsten abends mit ins Bett nehmen wollen. Ein Junge aus Syrien habe sich besonders über einen Füllfederhalter gefreut, den er als Wertobjekt bezeichnete. Manchmal geben Vereine auch Kinderwünsche weiter.

Große Spendenbereitschaft

Ein Kind wollte unbedingt einen Ranzen mit Spiderman-Figur und einen Sportbeutel haben. Der Wunsch konnte erfüllt werden. Wie Arnd Boekhoff, Vorstand von Hanseatic Help, sagte, kommt der größte Teil der Ranzenbestellungen aus dem Großraum Hamburg. Auch das christliche Kinder- und Jugendwerk Arche in Jenfeld werde gebrauchte Exemplare erhalten. Die beiden Lager von Hanseatic Help in Altona und auf dem Otto Campus umfassen übrigens nicht nur Schulmaterialien, sondern insgesamt 1300 Kategorien von Waren des täglichen Bedarfs. Die Spendenbereitschaft der Menschen sei inzwischen so groß, dass Hilfstransporte nach Syrien und den Irak zusammengestellt werden können.

Einige Hundert Ranzen sind noch zu haben. Janina Alff, Vorstandsmitglied im Verein: „Interessierte Schulen, Heime und Organisationen können Sie bei uns bestellen.“

Weitere Infos: Tel. 40 21 09 190 70.
Mail: info@hanseatic-help.org