Guben.

Ein Beinahe-Apfelkönig aus einer Kleinstadt in Brandenburg ist vor Gericht gezogen, weil er die amtierende Apfelkönigin vom Thron stoßen will. Was Marko Steidel antreibt? Er will selbst Apfelkönig von Guben sein. Sein Vorwurf? Die Wahl sei manipuliert gewesen. Am Dienstag standen sich der gescheiterte Bewerber und seine Kontrahentin Antonia Lieske vor dem Amtsgericht in Guben gegenüber.

Erstmals hatte der örtliche Tourismusverein im vergangenen Jahr männliche Bewerber für das Ehrenamt zugelassen. Lieske und Steidel waren die einzigen Kandidaten. Seit 1995 wird die Krone vergeben. Lieske ist Hoheit Nummer 22. Nur wenige Minuten dauerte der erste Verhandlungstag. Der Richter fragte Steidel: „Was wollen Sie jetzt genau beantragen?“ Dann legte der 42 Jahre alte Hobbytrödler seine Sicht der Dinge dar: „Da wurden Stimmen manipuliert.“ Zugleich räumt er ein, dass das eine „Vermutung“ sei. Der Richter fragt: „Tragbare Anhaltspunkte?“ Es bleibt still.

Es ist nicht die einzige Klage, die Steidel zur Apfelköniginnen-Wahl einreichte. Er will vom Tourismusverein neben dem Titel Schadenersatz von 25.000 Euro. Steidel kündigte schon einmal vorsorglich an, dass er für den Fall, dass die amtierende Apfelkönigin ihre Krone behalten sollte, in Berufung gehen werde. In wenigen Wochen wird eine neue Hoheit auf dem Apfelfest gewählt. Steidel ist nicht dabei – der Tourismusverein ließ ihn wegen seiner Klagen nicht zu.