Bei wem kommt das denn in die Tüte? Im Saarland wird jetzt das erste Maggi-Eis der Welt verkauft

Das gemeine Maggikraut, im Kräutergarten auch als Liebstöckel im Einsatz, ist über jeden Verdacht von Schleichwerbung erhaben. Ja, es führt ein solches Eigenleben, dass in der Würze, die seinen Namen trägt, nicht einmal Spuren von dem Kraut zu entdecken sind.

Das hat dem Erfolg des Geschmacksträgers, ob salzig-braun und flüssig oder kompakt als fester Würfel, weltweit nicht geschadet. In den 22 Ländern Westafrikas nimmt jeder dritte Bewohner täglich einen Brühwürfel zu sich. Auch in Deutschland gibt es eine Hochburg – das Saarland. Und deshalb wird hier jetzt das erste Maggi-Eis des Universums verkauft.

Die Idee dazu hatte Uwe Hoffmann aus Saarbrücken. Der Koch und Küchenmeister besaß 26 Jahre lang ein Restaurant, und weil er es leid war, ständig danach gefragt zu werden, stellte er die kleine, viereckige Flasche mit dem roten Käppchen standardmäßig auf jeden Tisch.

Inzwischen ist Hoffmann Eismacher – und schuf aus des Saarländers Lieblingswürze die Eissorte, die er mit Salzcracker, Tomatenviertel und Basilikum reicht.

Die Saarländer können nicht widerstehen. 100 Kugeln gehen jeden Tag über die Theke. Aber selbst der Sprecher der Würzfirma glaubt, „dass Maggi-Eis ein saarländisches Phänomen bleiben wird“. Hamburg liegt glücklicherweise in sicherer Entfernung. So wie die historischen Umstände, mit denen die Liebe der Saarländer zu der Fertigsoße begründet wird. In den 1950er-Jahren sollen die Bergleute ihre oft dünnen Suppen gern kräftig aufgepeppt haben.

Die typischen Fläschchen wurden für sie zum Kult und schafften es bei ihnen sogar in den Adventskranz – anstelle von Kerzen, umrahmt von einem Fleischwurstkringel.