Zu meiner Rechtfertigung schreibe ich hier gleich am Anfang, dass ich nur höchst selten mit dem Auto durch die Elbvororte fahre. Sie haben ganz Recht, dass sich diese schöne Gegend per Rad oder zu Fuß viel besser erschließt. Wenn ich’s dann aber doch einmal wage, erlebe ich ein seltsames Phänomen, für das ich keine rechte Erklärung habe: Es gibt ja viele dieser Einbahnstraßen, die von Radfahrern in der jeweils entgegengesetzten Richtung mit benutzt werden dürfen. Soweit so gut. Wenn ich aber zum Beispiel durch die Avenarius- oder die Gottfried-Keller-Straße fahre, kommen mir immer wieder Radfahrer auf der Mitte der Fahrbahn entgegen, die offenbar erwarten, dass ich ausweiche. Würde ich gerne, aber wie soll ich das anstellen, wenn links und rechts alles zugeparkt ist?

Erst kürzlich stoppte ein Radler erst unmittelbar vor meinem Kühler. Dann gestikulierte er wild und rief (zum Glück) Unverständliches. Als ich die Hände hob und entschuldigend nach links und rechts deutete, zeigte er mir einen Vogel und raste ärgerlich davon. Wie gesagt: Zu gerne hätte ich ihm Platz gemacht, aber mein Auto kann nicht fliegen oder sich unter die Erde wühlen. Das mit dem Vogel fand ich übrigens sehr unhanseatisch. Das tut man nicht in den schönen Elbvororten.