Kopenhagen.

Elf Tage nach dem Verschwinden der schwedischen Journalistin Kim Wall in Dänemark ist klar: Die 30-Jährige ist tot. Nach Angaben des inhaftierten Peter Madsen starb sie durch einen Unfall an Bord seines privaten U-Bootes. Wie die Polizei in Kopenhagen am Montag mitteilte, habe der 46-Jährige die Frau an einem nicht genau genannten Ort auf offener See bestattet.

Am 10. August war der 46-jährige Erfinder mit der Journalistin in seinem selbst gebauten U-Boot „UC3 Nautilus“ in See gestochen. Die Schwedin wollte über den prominenten dänischen Tüftler schreiben. Am Tag darauf versenkte Madsen das U-Boot absichtlich, wie die Polizei später feststellte. Madsen wurde gerettet und vorläufig festgenommen, doch von Wall fehlte jede Spur. Auch im danach geborgenen U-Boot war sie nicht mehr. Madsen behauptete zunächst, er hätte sie zuvor an Land gebracht und sei alleine weitergefahren. Am Montagabend bargen Taucher der Polizei eine Frauenleiche. Ob es sich um Wall handelt, blieb zunächst unklar. Die Frauenleiche hat weder Kopf noch Beine oder Arme.

Madsen sei erleichtert über sein Geständnis, sagte seine Anwältin Betina Hald Engmark dem dänischen Sender TV2. Die Polizei hat den derzeit bestehenden Verdacht von „fahrlässiger Tötung unter erschwerenden Umständen“ nicht auf „Mord“ geändert. Das bedeutet, dass sie ein Unglück an Bord zumindest für möglich hält, sagten Rechtsexperten. Dennoch bleibt offen, warum Madsen die Leiche nach einem tödlichen Unglück im Meer entsorgt hat und den Ermittlern zunächst eine Lügengeschichte auftischte – und warum er dann auch noch sein U-Boot versenkte.

In einem Interview mit der Zeitung „Expressen“ beschrieb der Bruder von Madsen den Erfinder als Eigen­brötler: „Er ist ein Mann, besessen von Pulver und Raketen. Faszinierend und unvorhersehbar.“ Gespräche seien mit ihm kaum möglich.