Hamburg. Tödliches Drama an der Goernestraße. Zwei Täter sind auf der Flucht. Identität des Opfers noch nicht geklärt

Die Goernestraße zwischen Leinpfad und Eppendorfer Landstraße ist weit über den Stadtteil hinaus bekannt – hier liegen das Holthusenbad, der Kellinghusenpark und der U-Bahnhof Kellinghusenstraße (U 1/U 3). Ausgerechnet an dieser eher ruhigen Wohnstraße hat sich am Sonntag ein tödliches Drama abgespielt. Im Treppenhaus des Mehrfamilienhauses an der Goernestraße 17 schossen bisher unbekannte Täter gegen 4.30 Uhr einen Mann nieder. Das Opfer wurde durch den Schuss so schwer verletzt, dass Rettungskräfte es zunächst am Tatort wiederbeleben mussten. Vergebens: Der Mann, der noch nicht identifiziert ist, starb wenig später im UKE.

Das Motiv für die Bluttat liegt im Dunkeln. Nach ersten Erkenntnissen der Mordkommission trafen in dem Treppenhaus das spätere Opfer, das in Begleitung eines Bekannten war, und zwei unbekannte Männer aufein­ander. Plötzlich fiel ein Schuss, und die Verdächtigen flüchteten in unbekannte Richtung. Vom Lärm alarmierte Anwohner entdeckten das zusammengesackte, blutüberströmte Opfer. Einen Ausweis hatte der Mann offenbar nicht bei sich. „Wir vermuten, dass das Tatopfer aus dem Balkan-Raum stammt“, sagt Carsten Rinio, Sprecher der Hamburger Staatsanwaltschaft. Der Bekannte des Opfers sollte noch am Sonntag zum Ablauf der Tat vernommen werden. Bislang ist nicht bekannt, warum die Männer sich in dem Haus aufhielten. Die Polizei sucht Zeugen und fragt: Wer hat zur Tatzeit auffällige Beobachtungen gemacht? Hinweise an das Landeskriminalamt Hamburg, Telefon 040/428 65 67 89.

Während die Polizei am Sonntagmorgen noch Spuren in dem Mehrfamilienhaus sicherte, versammelten sich Anwohner am Tatort – viele von ihnen tief erschüttert. Das letzte voll­endete Tötungsdelikt in Eppendorf liegt schon dreieinhalb Jahre zurück. Damals, Anfang Februar 2014, hatte ein Vermieter (64) an der Erikastraße seinen 71 Jahre alten Mieter im Wahn mit einem Hammer erschlagen.

Im Bezirk Harburg eskalierte am Sonnabend ein Streit zweier Männer in einer Wohnung an der Gazertstraße (Heimfeld). Dabei verletzte ein 47-Jähriger einen 26 Jahre alten Mann lebensgefährlich mit einem Messer.

Seite 9 Die Messerattacke in Harburg