Für die Finanzierung von Heizung oder Einbruchschutz stehen Förderprogramme zur Auswahl.

Die leicht gestiegenen Zinsen für Baugeld machen die Förderkredite der KfW-Bank noch interessanter. Denn zum Teil haben sie den Zinsanstieg am Markt nicht nachvollzogen. Das gilt besonders für Kreditprogramme für Bestandsobjekte. Die Konditionen sind zum Teil noch günstiger als vor einem Jahr.

Dabei ist in den Markt für Baufinanzierungen durchaus Bewegung gekommen. Bei den Anbietern in Hamburg müssen im Schnitt für ein zehnjähriges Darlehen 1,46 Prozent Effektivzins bezahlt werden. Vor knapp einem Jahr gab es das für rund ein Prozent. Die Zinsen haben angezogen, Konditionen von unter einem Prozent gibt es nur noch bei der KfW-Bank bei einigen Programmen für Bestandsobjekte. Die Experten des Baugeldvermittlers Interhyp regis­trieren für Juli ein Jahreshoch bei den Zinsen für Baufinanzierungen und erwarten auf Sicht von sechs Monaten bis zu einem Jahr klar steigende Zinsen. „Mittelfristig sollte mit einem Anstieg der Darlehenszinsen gerechnet werden“, sagt Marco Bargel, Chefvolkswirt der Postbank.

Zuschuss für einen altersgerechten Kfz-Stellplatz

Doch mit der Finanzierung des Kaufpreises für das Wunschobjekt ist es nicht getan. An vielen Bestandsobjekten wollen Käufer noch Modernisierungen vornehmen. Hier kommen die Förderangebote der KfW-Bank ins Spiel. Ob eine neue Heizung, neue Fenster oder die Dämmung des Hauses: mit den Programmen lassen sich viele Vorhaben günstig umsetzen. Die Kredite müssen über die Hausbank beantragt werden, direkte Zuschüsse dagegen bei der KfW-Bank.

Nach wie vor unschlagbar günstig ist der Zinssatz im Programm „Energieeffizient sanieren“ mit 0,75 Prozent. Die Zinsbindung beträgt zehn Jahre. Je nach Umfang der Arbeiten stehen maximal 50.000 oder 100.000 Euro Kreditsumme zur Verfügung. „Die Förderung wird auch Bauherren zuteil, die ihre Heizung austauschen möchten oder eine Lüftungsanlage einbauen wollen“, sagt Sybille Bauernfeind von der KfW-Förderbank. Es muss also keine Komplettsanierung sein. Aus diesem Programm kann fast jeder etwas ziehen, der modernisieren will. Gefördert wird die Sanierung eines Gebäudes zum KfW-Effizienzhaus, das bestimmte energetische Standards erfüllen muss.

Zum günstigen Darlehen erhalten Kreditnehmer noch einen Tilgungszuschuss, der die Rückzahlung des Darlehens reduziert. „Je besser der KfW-Effizienzhaus-Standard der Immobilie nach der Sanierung ist, desto höher der Tilgungszuschuss“, sagt Bauernfeind. So ist für das KfW-Effizienzhaus 55, das besonders viel Energie einspart, ein Zuschuss bis zu 27.500 Euro möglich. Wer nur Einzelmaßnahmen macht, wie etwa einen Heizungsaustausch, kann bis zu 3750 Euro Zuschuss kassieren.

Bauherren, die aus eigenen Mitteln finanzieren, können bei Einzelmaßnahmen mit einem Investitionszuschuss von zehn Prozent der förderfähigen Kosten von 50.000 Euro, maximal 5000 Euro, pro Wohneinheit rechnen. Bei einer Komplettsanierung gibt die KfW bis zu 30.000 Euro pro Wohneinheit hinzu. Wer also sein Erspartes einsetzen will, weil die Zinsen so niedrig sind, bekommt einen direkten Zuschuss, der nicht zurückgezahlt werden muss.

Im Programm „Altersgerecht umbauen“ gibt es maximal 50.000 Euro Kredit pro Wohneinheit zu einem Zinssatz ab 0,75 Prozent. Es werden Modernisierungsmaßnahmen gefördert, mit denen Bauherren unabhängig vom Alter Barrieren reduzieren, und den Wohnkomfort erhöhen. Was gefördert wird, ist umfangreich ausgelegt. Es geht nicht nur um die bodengleiche Dusche, sondern auch schon um die Wege zum Haus oder die Schaffung eines altersgerechten Kfz-Stellplatzes. „Förderberechtigt ist mit diesem Programm auch jeder, der in den Einbruchschutz seiner bestehenden Immobilie investiert“, sagt Bauernfeind. Ein Kredit kann für verschiedene Maßnahmen beantragt werden. Das können einbruchsichere Türen sein, Spezialschlösser für Fenster und Türen, Rollläden, Bewegungsmelder oder Alarmanlagen.

Spezialisierte Betriebe müssen die Arbeiten ausführen

Auch zu diesem Förderprogramm gibt es eine Zuschussvariante, wenn man keinen Kredit benötigt. „Hierfür haben das Bundesbauministerium, das Bundesinnenministerium und die KfW die Mindestinvestition von bisher 2000 Euro auf 500 Euro gesenkt“, sagt Bauernfeind. Gefördert werden zehn Prozent der Investition. Damit liegen die staatlichen Zuschüsse zwischen 50 und 1500 Euro, denn maximal werden Kosten von bis zu 15.000 pro Wohnung gefördert. „Grundsätzlich muss ein spezialisiertes Unternehmen die Arbeiten ausführen“, sagt Bauernfeind.

Den direkten Zuschuss gibt es allerdings nur noch für Einbruchschutzmaßnahmen. Die Zuschüsse (nicht die Kredite) für altersgerechte Umbauten werden in diesem Jahr nicht mehr gewährt, weil die Mittel bereits aufgebraucht sind, teilte die KfW mit. Bereits erteilte Zusagen werden erfüllt.

Wer neu baut, kann vom Programm „Energieeffizient Bauen“ (153) profitieren. Hier können bis zu 100.000 Euro zu Zinsen ab 1,36 Prozent geliehen werden. Die Zinsbindung beträgt zehn oder 20 Jahre, was bei zwei Jahrzehnten zu einem deutlich höheren Zins führt. Die längere Bindung bringt mehr Sicherheit. Verbraucherschützer raten in Zeiten niedriger Zinsen zur längeren Bindung. Bei Förderzusagen besteht ein verbindlicher Anspruch auf einen KfW-Baubegleitzuschuss. Das sind 50 Prozent oder höchstens 4000 Euro der Kosten für die Fachplanung und Baubegleitung durch einen unabhängigen Experten.

Weitere Informationen unter www. kfw.de
oder kostenfrei über das KfW-Infocenter
unter 0800 / 539 9002