Bonn.

Ist teuer? Muss gut sein. Warum der gleiche Wein besser schmeckt, wenn er einen höheren Preis hat, haben Forscher der Universität Bonn herausgefunden. Verantwortlich seien mit Belohnungen verknüpfte Bereiche des Gehirns, berichten sie im Fachjournal „Scientific Reports“ über den sogenannten Marketing-Placebo-Effekt.

„Das Belohnungssystem wird bei höheren Preisen deutlich stärker aktiviert und verstärkt auf diese Weise offenbar das Geschmackserlebnis“, erklärt Studienleiter Bernd Weber. Die Forscher hatten ihren Probanden im Kernspintomografen liegend eine Weinverkostung zukommen lassen. Der Wein blieb immer derselbe, der vermeintliche Preis schwankte zwischen drei, sechs und 18 Euro. Wie erwartet gaben die Tester an, dass der teurere Wein besser schmeckt. Die Aufnahmen des Kernspintomografen ließen erkennen, dass bei höheren Preisen vor allem das Frontalhirn und das ventrale Striatum stärker aktiviert wurden. Während das Frontalhirn besonders am Preisvergleich und damit der Erwartung beteiligt zu sein scheint, ist das ventrale Striatum Teil des Belohnungs- und Motivationssystems.