Peking.

Die Erde in China kommt nicht zur Ruhe. Auf das Beben in Sichuan im Südwesten sind neue Erdstöße im Nordwesten des Landes gefolgt. Während bei dem Erdbeben in Sichuan 19 Menschen starben und mindestens 247 weitere verletzt wurden, gab es bei dem neuen Beben im Nordwesten zunächst keine Berichte über Tote.

Das neue Erdbeben am Mittwochmorgen in der Region Xinjiang hatte mit dem Erdbeben am Vorabend in Sichuan nichts zu tun, weil es verschiedene tektonische Gebiete seien, berichteten Seismologen. Die Erdstöße der Stärke 6,6 schreckten die Menschen in der Region Xinjiang aus dem Schlaf. Betroffen war der wenig besiedelte Kreis Jinghe in der autonomen mongolischen Präfektur Bortala. 32 Menschen wurden verletzt. Die Region ist nur dünn besiedelt. Die neuen Erdstöße waren aber in der 400 Kilometer westlich gelegenen Hauptstadt der Region, Ürümqi, zu spüren.

Mit dem Tageslicht konnten am Mittwochmorgen in Sichuan die Bergungs- und Aufräumarbeiten richtig anlaufen. Das Beben der Stärke 7,0 hatte das Gebiet des Naturparks Jiuzhaigou am Vorabend heimgesucht. Mindestens fünf der Toten waren Besucher der besonders in den Sommerferien beliebten Touristenattraktion.

Bei Evakuierungen wurden Tausende Touristen in Sicherheit gebracht. Nach ersten Erkenntnissen wurden mindestens zwei ausländische Touristen verletzt. Ein 18-jähriger Franzose wurde durch einen herabfallenden großen Stein an beiden Beinen verletzt, während eine Kanadierin eine leichte Kopfverletzung erlitt, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.

Mehr als 1200 Helfer und vier Hubschrauber waren im Einsatz. Zudem seien Hunderte Soldaten und medizinisches Personal ins Erdbebengebiet entsandt worden. Die Region gilt als eine der erdbebenaktivsten Gegenden Chinas.