The Shins mit Frontmann James Mercer kommen am 14. August in die Große Freiheit 36

The Shins ist eine Band von der Sorte, wie sie wahre Indie-Hörer mögen. Obwohl ihr Chef, James Mercer, ein wahrer Könner ist, was schöne Songs und güldene Melodien angeht, sind die Amerikaner nie zu einer Stadionband geworden. Was nicht heißt, dass insbesondere ihre Landsleute nicht von Zeit zu Zeit maximalverliebt hinter der eigentlich viel kleiner gedachten Band hinterhergelaufen sind. 2007 stieg das Shins-Album „Wincing The Night Away“ – es ist das bisher beste der Band – in den US-Charts direkt auf Platz zwei ein. Es war der Gipfel an Popularität, damals waren The Shins (beinah) ganz oben.

Was angesichts der Tatsache, dass im letzten Erfassungszeitraum erstmals mehr Hip-Hop- als Rockmusik verkauft wurde, vielleicht heute nicht mehr unmittelbar wiederholbar ist. Dennoch hatte Amerika immer etwas über für Bands wie diese, deren Soundentwurf zwischen Beatles und Garage changiert und zeitlos klingt, was das Beste überhaupt ist: Songs von „zeitlosen“ Bands altern entweder gar nicht oder eben so gut, dass sie immer frisch wirken.

James Mercer ist übrigens der lässigste Frontmann, den man sich denken kann. „Keine Rockstar-Posen, nur schimmernder Pop“, schwärmte unlängst ein amerikanisches Medium und vergaß dabei nicht zu erwähnen, dass Mercer, der Melodiengott, selbstironisch seinen bestenfalls halben Rockstarstatus pflegt. Er habe gerade sein Plektron in die Menge geworfen – „wie ein richtiger Rockstar“, erzählte Mercer dem Publikum. Es wird wissend gegrinst haben. The Shins? Machen Spaß.

Das bislang letzte Album „Heartworms“ erschien erst im Frühjahr. Auch wenn die Lieder weniger zwingend und eingängig sind als zuletzt, stellt sich der Shins-Effekt doch wieder ganz treffend ein. Man schunkelt so mit, man trällert ein bisschen, als stände man unter der Dusche, und im Auto dreht man automatisch am Regler. Es ist der Sound des Lieb­lichen, das nicht allzu lieblich sein will. Zu knuddelig wollte Mercer nie sein, aber er war es dann doch immer. Dieses verdammte Indie-Paradox.

The Shins Mo 14.8., 20.00, Große Freiheit 36
(S Reeperbahn), Karten zu 36,25 im Vorverkauf; www.theshins.com.