„Mike, ich brauche eine Beziehungspause.“ So sprach die ehrgeizige Ärztin Claudia (Annette Frier) zu ihrem Verlobten und zog mit Tochter Hannah bei dem spießigen Thomas (Kai Wiesinger) ein. Neun Jahre später hofft Gelegenheitsjobber Mike (Peter Trabner) immer noch auf ein Ende dieser „Pause“. Doch stattdessen beschließt die inzwischen 15-jährige Hannah (Emma Bading) lieber, bei ihrem Vater wohnen zu wollen. Mike verschweigt, dass er gerade seine Wohnung verloren hat. Flugs leiht er sich einen Wohnwagen und macht erst mal Campingurlaub mit seiner Tochter. Der wiederum ist vor allem daran gelegen, ihre Jungfräulichkeit an ihren Freund Otto (Elvis Clausen) zu verlieren, einen charmanten schwarzen 30-Jährigen. Es geht hier also mal wieder um das erste Mal und die Frage, ob getrennte Eltern wieder zusammenfinden.

Als würde sich Regisseur und Autor Nico Sommer genieren, diese zwei klassischen Spannungsbögen aufzugreifen, bemüht er sich um einen betont schwarzhumorigen Umgang mit „heiklen“ Themen. Diese reichen von Kind und Karriere über Rassismus, Neonazis, Wohnungsmangel, bis hin zu inzestuösen Anspielungen. Das ist zwar immer wieder witzig, wirkt aber oft auch überladen und konstruiert.

Und so bleibt es einmal mehr an dem hinreißend aufspielenden Ensemble um Peter Trabner und Annette Frier, diesen honorigen Versuch einer etwas tiefgründigeren Feel-good-Komödie über das Mittelmaß der diversen Teenagerfilme der letzten Jahre hinauszuheben.

„Lucky Loser – Ein Sommer in der Bredouille“
D 2017, 94 Min., o. A., R: Nico Sommer, D: Peter
Trabner, Annette Frier, Kai Wiesinger täglich im Passage; www.luckyloser-film.de