Tierärztin aus Irland mit zwei Uni-Abschlüssen scheitert in Australien an Englisch-Test

Wenn man in Australien als Tierarzt arbeiten möchte und deshalb eine Aufenthaltsgenehmigung braucht, muss man einen Englisch-Test bestehen. Das ist verständlich, denn man soll die Tiere ja verstehen können, wenn sie ihre Beschwerden schildern. Louise Kennedy hat diesen Test gemacht, schreibt die australische Nachrichtenagentur AAP. Sie war optimistisch, sie kommt aus Irland, Englisch ist ihre Muttersprache. Aber sie ist durchgefallen.

Wie kann das sein? Der Test besteht aus drei Einzelaufgaben: Lesen, Schreiben und Spracherkennung. Die ersten beiden hat Kennedy bestanden, bei der Spracherkennung kam sie aber nur auf 74 von 79 benötigten Punkten. Getestet wurde sie von einem Computer. Die Frau, die zwei Universitäts­abschlüsse in englischer Sprache vorweisen kann, vermutete einen Softwarefehler.

Das Nichtverstehen ist ein Phänomen. Oft liegt das Problem zwischen den Ohren. Wobei man zwischen dem Nichtverstehenwollen – Trump und die Klimaentwicklung – und dem Nichtverstehenkönnen – der Hörgerät-Sketch von Monty Python – unterscheiden sollte. Manchmal ist es tatsächlich schwierig, die eigenen Landsleute zu erfassen, denken Sie an die Frau mit dem Maschendrahtzaun! Die Filme des britischen Regisseurs Ken Loach spielen oft in Glasgow. Dort spricht man einen schweren Akzent, das Glaswegian. Das ist selbst für Muttersprachler so schwierig, dass die Filme Loachs in Großbritannien mit englischen Untertiteln ins Kino kamen.

Frau Kennedy will übrigens in Down Under bleiben. Sie ist mit einem Australier verheiratet. Wie sie sich wohl miteinander verständigen?