Es wäre ein schönes Beweisfoto für die ach so große Zuverlässigkeit von Wetterprognosen gewesen: der strahlende Sonnenschein, den die Wetter-App auf meinem Handy für den ganzen Tag angezeigt hat, und der strömende Regen draußen vor dem Fenster. Leider lässt sich das aber nicht fotografieren, wenn die Kamera des Mobiltelefons die einzige Möglichkeit dazu ist (ein Zweit-Smartphone ist mir die Sache dann doch nicht wert). Der wegen des ach so tollen Wetters anberaumte Ausflug an die Ostsee war jedenfalls nicht ganz so toll.

Kürzlich das gleiche Problem: Auf dem Satellitenbild meines Handys nur kleinste Wolkenfelder, die über Hamburg ziehen sollten – dabei türmten sich draußen schwere graue Regenwolken auf. Ich tippte die Play-Taste unter dem Satellitenfoto an, um zu sehen, in welche Richtung die kleinen Wolkenfelder ziehen. Doch das blieb mir verwehrt. Einen Zugriff auf diese Animation würde ich nur bekommen, wenn ich die Premium-Version meiner Wetter-App lüde, wurde ich belehrt. Die habe ich natürlich nicht. Und die hatte ich auch letztes Jahr nicht. Für 9,99 Euro (im Jahr) und 2,99 Euro (für drei Monate) könnte ich aber nicht nur die Animation der Radar- und Satellitenbilder freischalten, sondern auch alle Kartenansichten, wurde mir versprochen. Zudem würde ich von einer 14-Tage-Vorhersage mit stündlichen Details und dem Badewetter profitieren.

Aber ehrlich: Warum sollte ich mich auf so ein Angebot einlassen? Damit ich das Fake-Wetter alle 60 Minuten bekomme? Die Falschinformationen per Satellitenbild? Nicht vorhandenen Sonnenschein in diversen Kartenansichten? Nein danke. Für mieses Wetter zahle ich nicht.