Als er das erste Mal beim Christopher Street Day mitzog, trug Lutz Johannsen Anzug. „Ich wollte zeigen, dass auch normale Bürger schwul sein können“, sagt der heute 57-Jährige. Wann das war, weiß er nicht mehr. Doch da er seit 1986 in St. Georg lebt, könnte es sein, dass er gerade sein 30. CSD-Jubiläum hatte.

Als der Unterfranke in Büsum eine Kochlehre machte, verfiel er dem Norden. „Mir liegt das Hanseatische“, sagt der Segler, der auch Golf spielt. Er arbeitete in vielen Positionen im Fischerei­hafen Restaurant, im CCH und im Anglo German Club und engagiert sich seit 1995 in der SPD. Dort war er Landesvorsitzender der Schwusos und saß von 2004 bis 2008 auch in der Bürgerschaft.

Sein Geld verdient er heute mit dem Verkauf von SPD-Werbemitteln. Seine große Leidenschaft gilt aber dem Engagement für Aids-Kranke. Es brachte ihm als Vorstand der Regenbogenstiftung das Bundesverdienstkreuz ein – und auch privates Glück: Bei einer von ihm organisierten Aids-Gala lernte er 1992 seinen Mann Uwe kennen.


Seite 13 Großer Bericht über den CSD