Utrecht/Hannover.

Das giftige Insektizid Fipronil ist nicht nur in niederländischen und belgischen Betrieben benutzt worden, sondern auch in mindestens fünf deutschen. Das teilte das niedersächsische Landwirtschaftsministerium mit. In einem Betrieb konnten Spuren des Stoffes auch in den Eiern nachgewiesen werden. In den Niederlanden wurde Fipronil in den Eiern von weiteren 17 Geflügelbetrieben gefunden.

Experten erwarten, dass die Zahl noch steigt, da noch nicht alle Testergebnisse der 180 gesperrten Betriebe vorlagen. Millionen mit dem Insektenvernichtungsmittel belastete Eier waren auch nach Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen gelangt und wurden inzwischen aus dem Handel genommen. Die niederländische Lebensmittelaufsichtsbehörde NVWA untersucht nun auch Nahrungsmittel, die Eier enthalten wie Mayonnaise, Pasta oder Eis auf Spuren von Fipronil.

Die NVWA warnte vor dem Verzehr von belasteten Eiern. In zu hoher Dosis könne das Mittel Leber, Nieren und Schilddrüse schädigen. Die Behörde schränkte aber eine allgemeine Warnung ein, nachdem der Verband der Geflügelzüchter protestiert hatte. Durch die Affäre erlitten die betroffenen Betriebe bereits Verluste in Millionenhöhe, teilte der Verband mit. Der Lebensmittelhändler Rewe und seine Discounttochter Penny nehmen Eier aus den Niederlanden nach eigenen Angaben vorsorglich aus dem Verkauf.

Als Ursache gilt das Desinfektionsmittel Dega-16, mit dem Blutläuse bei Geflügel bekämpft werden sollen. Die 180 Betriebe sowie auch mindestens fünf niedersächsische Höfe hatten das Mittel von einem niederländischen Unternehmen bezogen. Das auf ätherischen Ölen basierende Mittel war mit dem für Nahrungsmittel verbotenen Insektizid Fipronil vermischt worden.