othmarschen. Diana Amann bewirbt sich gen Süden. 2016 wurde sie bei Unfall schwer verletzt

Es ist eine Nachricht, die im Hamburger Westen für Überraschung sorgt: Diana Amann, Schulleiterin des renommierten Christianeums, will die Schule nach rund fünf Jahren verlassen, um in ihre Heimat, die Bodenseeregion, zurück zu kehren.

Der Wechsel war schulintern unmittelbar vor den Sommerferien bekannt gemacht worden. Am 10. Juli, drei Tage vor Beginn der Ferien, hatte sich Amann mit einem Rundschreiben an die Schulgemeinschaft gewandt, über dem ein Satz Theodor Fontanes steht: „Uns gehört die Stunde, und eine Stunde, wenn sie glücklich ist, ist viel.“ In dem Schreiben macht sie „persönliche Gründe“ für den Wechsel geltend. Sie hoffe, dass die Schule ihren Weg unbeirrbar fortsetze und „weiterhin als Leuchtturm strahlt“. Den Abschied vollziehe sie, so die 55-Jährige, „schweren Herzens.“ Das Erstaunliche: Laut der Hamburger Schulbehörde steht der Wechsel noch gar nicht fest. Erst am Freitag entscheide sich voraussichtlich, ob Amann den neuen Posten in der Heimat bekommt. Der Abschiedsbrief soll zu früh rausgegangen sein.

Amanns Name ist mit einer Tragödie verbunden, die Anfang vergangenen Jahres Hamburg schockierte: Die passionierte Radfahrerein war auf dem Weg zur Schule an der Behringstraße von einem Lkw erfasst worden. Dessen Fahrer wollte auf die A7 abbiegen und Amann hatte wohl übersehen. Die Schulleiterin wurde schwer verletzt, schwebte tagelang in Lebensgefahr. Obwohl ihr das rechte Bein oberhalb des Knies amputiert werden musste, kehrte sie nach mehreren Monaten auf ihren Posten zurück, „hoch motiviert“, wie sie dem Abendblatt damals sagte. Der Täter konnte nie ermittelt werden.

Laut Abendblatt-Informationen will die Mutter eines erwachsenen Sohnes wieder näher bei ihren Angehörigen sein. Kommissarischer Nachfolger Amanns soll der stellvertretende Schulleiter Stefan Prigge werden.