Ein besonderes Kleinod nicht nur entlang der Elbchaussee, sondern in der norddeutscher Architektur, ist das Landhaus Baur. Der dänische Architekt Christian Frederik Hansen errichtete es an der Elbchaussee (zwischen Hausnummer 366 und 368), von 1804 bis 1806 als Sommerhaus.

Dieses klassizistische Gebäude war außen immer nur sparsam dekoriert, und wirkt vor allem durch seine ausgewogenen Proportionen. Gerade wegen der zurückhaltenden Verwendung von Dekor tritt die Säulenvorhalle besonders eindrucksvoll hervor, deren Stufen zum Gartensaal hinauf führen. Diese kleine Vorhalle, die in der klassischen Architektur Vestibül heißt, ist heute wieder in leuchtendem Ocker gestrichen und die Sandstein-Säulen stehen – zusammen mit der Verdachung darüber – in hellem Umbragrün davor.

Im Klassizismus war es übrigens noch nicht wichtig, alles aus echten Materialien herzustellen. Damals war es durchaus üblich „Sandstein“ auch mit Stuckgips, Holz und sogar Blech zu imitieren und anschließend farblich anzupassen. Also auch früher wurde schon an Bauwerken gespart, allerdings nicht auf Kosten der Wirkung.

Der Architekt Alk Arwed Friedrichsen schreibt an dieser Stelle fürs Abendblatt in loser Reihenfolge über die Baukultur in den Elbvororten.