Konstanz.

Nach den tödlichen Schüssen in einer Konstanzer Diskothek konzentrieren sich die Ermittler darauf, die Herkunft der Tatwaffe zu klären. Das Gewehr werde intensiv untersucht, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Montag. Unter anderem müsse geklärt werden, „ob die Waffe aus Armeebeständen stammt oder aus einzelnen Teilen, die man sich im Darknet beschafft hat“.

Ein 34-jähriger Mann hatte in der Nacht zu Sonntag mit einem Sturmgewehr des Typs M16 um sich geschossen. Ein Türsteher, mit dem er zuvor in Streit geraten war, wurde getötet. Nach einem Schusswechsel mit der Polizei starb auch der Angreifer im Krankenhaus. Drei Menschen wurden nach Angaben der Polizei schwer, sieben leicht verletzt. Auf dem Parkplatz vor dem Club sicherte die Polizei am Montag weitere Patronenhülsen. Das betreffende Areal sei sehr groß, daher dauere die Spurensicherung eine Weile, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Wie viele Schüsse gefallen seien, könne man noch nicht sagen – es gebe jedoch ein leeres Magazin mit 15 bis 20 Schuss.

Ein weiterer Schwerpunkt der Ermittlungen sind die Hintergründe der Tat: So wird das Verhältnis zwischen dem Täter und den Club-Mitarbeitern untersucht. Die Staatsanwaltschaft korrigierte ihre Angaben, wonach der Betreiber der Diskothek der Schwiegervater des Schützen gewesen sei. Tatsächlich seien die beiden Männer Schwager. Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) lobte das entschlossene Handeln der Polizei: „Es ist wirklich schlimm genug, aber nicht zuletzt aufgrund des schnellen und konsequenten Eingreifens der Polizei ist noch ein denkbar viel größeres Unglück vermieden worden.“